Keine Angst vor B-Brands
Während die A-Brands also eine klare Strategie hinsichtlich der Produkte und Kundengruppen haben, ist vor allem im vergangenen Jahr eine Vielzahl kleinerer, teilweise neuer Hersteller ebenfalls auf den Tablet-Zug aufgesprungen. Und deren Strategie heißt ganz klar "Internet und Multimedia für Consumer". Die von IDC für dieses Jahr angehobene Prognose für 2012 begründet der Marktforscher vor allem mit einer großen Nachfrage nach Media-Tablets im zweiten Halbjahr.
Da bei vielen Privatkunden die Internet- und Multimedia-Anwendungen wohl im Vordergrund stehen, sollte diese Prognose die A-Brand-Hersteller eigentlich beunruhigen. Tut sie aber nicht. Toshiba-Manager Willigens sieht einer möglichen Bedrohung durch B-Brands gelassen entgegen: "Eine ähnliche Entwicklung konnte man vor gut zehn Jahren im Notebook-Segment beobachten. Verzeichnet ein Marktsegment große Wachstumsraten, möchte sich jeder etwas vom Kuchen abschneiden. Die Konsumenten haben ihre Erfahrungen gemacht und wissen heute, wie wichtig Qualität gerade im Umgang mit mobilen Endgeräten ist. Sie möchten die Daten ihres alltäglichen Lebens in Sicherheit wissen und nicht darauf verzichten müssen. Bei A-Brands wissen sie sich in guten Händen, das belegen auch die geringen Verkaufszahlen der B-Brands."
Neben den steigenden Qualitätsansprüchen der Privatkunden legt Fujitsu-Manager Brünig noch ein weiteres Argument in die A-Brand-Waagschale: "Da unser Fokus auf dem höherwertigen Business-Segment liegt, sind unsere Berührungspunkte mit den B-Brand-Anbietern sehr gering. Die Frage ist interessant, ob B-Brands auf Dauer bestehen bleiben. Denn immer mehr Endanwender werden ihre Geräte in Firmenumgebungen integrieren wollen - Stichwort Bring Your Own Device -, und dann zählen nur noch Faktoren wie Sicherheit, Integrierbarkeit und Flexibilität, kombiniert mit einem schicken Design."