Die Lösung
"Nvoice" ist eine Lösung, welche die meisten Funktionen einer leistungsfähigen TK-Anlage als Service aus dem Netz anbietet, ergänzt um Fax-Dienste, Unified-Communications- und Call-Center-Funktionen sowie die Einbindung von mobilen Endgeräten und Home Offices. Das Angebot eignet sich für Unternehmen jeder Größe, vor allem aber für Mittelständler mit vielen Standorten. Auch Callcenter und Unternehmen mit saisonal stark schwankendem Gesprächsaufkommen können von der Lösung profitieren, da sie keine Kapazitäten für Lastspitzen vorhalten müssen.
Technisch gesehen handelt es sich bei nvoice um eine Groß-Telefonanlage, die in Mandanteninstanzen segmentiert wird. Die Anbindung an das klassische Telefonnetz erfolgt über die Provider British Telecom und Telefónica. Dank redundanter Systemarchitektur in geographisch getrennten Rechenzentren garantiert nfon eine Verfügbarkeit von 99,99 Prozent. "Wir könnten auch noch die fünfte Neun garantieren", sagt nfon-Vorstand Marcus Otto. Die hohe Verfügbarkeit des Dienstes ist zwar schön, wer allerdings über eine DSL-Leitung mit dem Netz verbunden ist, muss mit deren geringerer garantierter Verfügbarkeit von 98 Prozent leben. Als Notlösung kann der Anwender eine Failover-Nummer, beispielsweise einen Mobilfunkanschluss definieren, über den er beim Ausfall der IP-Verbindung erreichbar bleibt. Alternativ lässt sich die Verfügbarkeit dadurch steigern, dass eine zweite DSL-Leitung von einem anderen Anbieter angemietet wird.
Für die Kommunikation zum Netz veranschlagt der Anbieter eine symmetrische Bandbreite von 100 kBit/s pro Gespräch. Da klassische ADSL-Leitungen zwar bis zu 16 MBit/s im Download, aber nur 1 MBit/s im Upload anbieten, eignen sie sich nur für sehr kleine Unternehmen mit maximal fünf bis sechs parallelen Gesprächen. Für weiter gehende Ansprüche bietet nfon als Reseller symmetrische SDSL-Leitungen von Telefónica mit unterschiedlichen Bandbreite an. Diese kosten beispielsweise inklusive Flatrate 99 Euro im Monat.
Zu den Aufwendungen für Infrastruktur kommen eine einmalige Bereitstellungsgebühr von 42 Euro pro Nebenstelle und 99 Euro je 50er-Rufnummerblock für die Einrichtung der Amtsleitungen hinzu. Pro Platz und Monat fallen 6,80 Euro an. Hinzu kommen Gebühren für Zusatzfunktionen wie den erwähnten Fax-Service sowie Verbindungskosten.
Als Endgeräte können neben Softphone-Clients Telefone von Snom, Aastra Detewe, und Polycom zum Einsatz kommen. Smartphones auf Symbian- und Apple OS Basis, sowie Blackberry-Handhelds lassen sich ebenfalls integrieren. Die Endgeräte und Client werden laut Anbieter automatisch konfiguriert und sind sofort einsatzfähig. Derzeit muss der Kunde die Geräte noch kaufen, nfon plant aber ein Subventionsmodell, bei dem der Kunde für zirka zwei Euro im Monat das Telefon hinzu mieten kann - dann allerdings mit den branchenüblichen zwei Jahren Vertragslaufzeit.
Beim Vertrieb setzt nfon auf die Kundenbeziehungen seiner Partner: "Wegen der langfristigen Miet- und Leasingverträge im TK-Bereich hat Kaltakquise gar keinen Sinn", sagt Otto. "Der Fachhändler weiß dagegen ganz genau, wann ein Vertrag ausläuft und kann gezielt Alternativen anbieten."
Für Wiederverkäufer bietet der Provider drei Modelle der Zusammenarbeit. Quasi als Tippgeber erhält der Silber-Partner einmalig eine Provision von 50 Euroje vermittelter nvoice-Nebenstelle und nconnet-Anschluss. Fakturierung und Support erfolgen direkt über nfon. Bei Gold- und Platin-Partnern ist dieser für die Erbringung des 1st Level Supports gegenüber dem Endkunden verantwortlich. Durch zusätzliche Dienstleistungen und Services sowie den Verkauf von Endgeräten kann der Partner weitere Umsatz generieren. White-Label-Partner, schließlich, können den Dienst unter eigener Marke anbieten. Die Aufschlussgebühren bleiben komplett beim Partner, die restliche Provisionierung ist Verhandlungssache. Erste White-Label-Partner sind beispielsweise der Carrier Claranet, der Service Provider Planet 33 und der Systemintegrator Damovo. (haf)