Eine weitere Möglichkeit ist, dass die derzeit im Mobilfunk umgesetzte Ortsbestimmung auch auf den VoIP-Bereich übertragen wird. Hierzu wäre jedoch eine zusätzliche Hardwareausstattung der Geräte nötig. An der FH Frankfurt haben Forscher ein Notrufmodell entwickelt, welches den korrekten Standort auf der Basis des Session Initiation Protocol (SIP) ermittelt. "Ein SIP-Telefon muss sich dabei immer zunächst am heimischen SIP-Server anmelden, um die derzeitige Internetadresse mitzuteilen", erklärt der Forscher Ulrich Trick vom Fachbereich Informatik und Ingenieurwissenschaften. Mit Hilfe dieser Signale lassen sich die physischen Netzwerkadressen auslesen und dem Nutzer zuordnen, woraus wiederum eindeutig auf den genutzten DSL-Eingangsport geschlossen werden kann.
Derzeit bieten viele VoIP-Betreiber noch keine Notruffunktion an. Wer auf Nummer sicher gehen will, muss sich darum kümmern, dass er neben dem VoIP-Zugang noch eine zusätzliche Telefonverbindung hat, über die selbst ein Röchelnotruf erfolgreich abgesetzt werden kann - also einen Festnetzanschluss oder ein Mobiltelefon. "In Unternehmen, die ausschließlich VoIP einsetzen, wird die Notrufmöglichkeit über eine Backup-Verbindung über das herkömmliche Telefonnetz umgesetzt", berichtet Bohn, der sich zuversichtlich zeigt, dass "es in den nächsten zwei Jahren entsprechende Lösungen geben wird. "Die VoIP-Anbieter arbeiten hieran bereits intensiv", so der Analyst abschließend. (pte/rw)