Hoster und Service Provider nehmen die Witterung auf
Bei klassischen Hostern und Service Providern allerdings flackert denn doch so etwas wie Aufbruchstimmung auf: Mit satten Rechenzentrumskapazitäten ausgestattet und bestens vertraut mit nutzungsbasierten Abrechnungsmodellen, wittern sie eine handfeste Chance, mit standardisierten Cloud-Infrastruktur-Diensten und Standard-Anwendungen aus ihrer Nische auszubrechen, wie die Beispiele Telefonica, Colt oder Savvis zeigen.
- Was alle Rollen eint
Die Hauptaufgabe der Partner wird im Cloud-Geschäft sein, Kunden strategisch zu beraten, die künftigen Prozesse zu definieren und bei der Auswahl passender Cloud-Dienste zu unterstützen. Wo beispielsweise könnten sich für den Anwender Standardapplikationen lohnen? Wo zusätzliche Ressourcen aus der Cloud bezogen werden? Was sollte der Kunde auf keinen Fall auslagern? - Cloud Consultant
System- und Beratungshäuser müssen dazu Cloud-spezifisches Technologie-Know-how aufbauen, Demo-Kapazitäten bereitstellen und gegebenenfalls eigene Betriebsumgebungen aufbauen. - Cloud-ISV (Independent Software Vendor)
Bietet seine Applikationen als Web-basierte Services an (SaaS). Vermarkten lassen sich die Anwendungen auch über B2B-Marktplätze (Appstores), die zunehmend von Herstellern, beispielsweise von IBM, Fujitsu, HP, SAP, aber auch seit kurzem von der Telekom angeboten werden. - Cloud-Dienstleister
Anbieter von Dienstleistungen rund um die Cloud, mit Schwerpunkt auf Orchestrierung und Integrierung von Cloud-Leistungen für und beim Kunden. Hier geht es darum, den Mix aus traditionellen On-Premise-Applikationen (betrifft vor allem ERP-Software) mit Cloud-basierten Services und Applikationen zu verknüpfen und dafür ein einheitliches Management zu schaffen. - Cloud Provider
Anbieter oder Hoster von Platform as a Services (PaaS). PaaS umfasst zusätzlich zur Infrastruktur auch Entwicklungsumgebungen, Vereinbarungen über die Laufzeiten, Monitoring, Skalierung, Service Level Agreements (SLA), Abrechnungssysteme, etc. - Cloud Builder
Partner, die Kunden dabei unterstützen, Rechenzentren und Applikationen so umzurüsten, dass sie Cloud-fähig werden
Reseller und Systemhäuser wiederum sehen sich stärker denn je als Consultants und Datacenter-Architekten gefordert. Für den Aufbau des dazu nötigen Know-hows stellt VMware inzwischen nicht nur kostenlose Trainings zur Verfügung, sondern hat mit "Cloud Operation Services" auch ein weltweites Programm für Austausch von Best-Practice-Erfahrungen, beispielsweise bei Cloud-Projekten in bestimmten Branchen, ins Leben gerufen.
Software Defined Datacenter
Auf der VMworld Europe in Barcelona skizzierte VMware seine Reiseroute ins Cloud-Zeitalter. Das wichtigste Ausrüstungsstück für diesen Weg, das "Software Defined Datacenter" in Form der vCloud Suite, hatte der Hersteller bereits einen Monat zuvor auf der weltweiten Konferenz in Las Vegas präsentiert. In Barcelona wurden jetzt zusätzliche Management-Tools enthüllt, die VMware dieser Suite beigepackt hat.
"Das Software Defined Datacenter ermöglicht es Unternehmen nicht nur, mittels Virtualisierung sämtliche Infrastruktur-Ressourcen des Rechenzentrums zu abstrahieren, zu poolen und anschließend zu automatisieren", holte VMware-Chef Pat Gelsinger in seiner Keynote noch einmal aus. "Sondern es gibt ihm auch alle Tools an die Hand, die er braucht, um Anwendern ein Self-Service-Center bereitzustellen, so dass sie jederzeit, von jedem Ort und jedem Endgerät aus Zugriff auf alle Dienste, Infrastruktur-Ressourcen und auf jede Art von Applikationen erhalten."
Dabei soll es keine Rolle mehr spielen, aus welchen Quellen sich diese Dienste und Applikationen speisen - ob aus dem hauseigenen Rechenzentrum, aus der Private, der Public Cloud, oder einem Mix aus beidem.