Windows Azure

Virtuelle Maschinen betreiben und VPN erstellen

15.08.2012
Von Heike Ritter
Mit Infrastructure as a Service (IaaS) öffnet Microsoft die Windows-Azure-Rechenzentren auch für IT Professionals und ermöglicht neue Szenarien. Zu den Neuerungen gehören Persistent Virtual Machines und Virtual Private Networks. So lassen sich Windows- wie Linux-Server in der Azure-Cloud betreiben.

Mit Infrastructure as a Service (IaaS) öffnet Microsoft die Windows-Azure-Rechenzentren auch für IT Professionals und ermöglicht neue Szenarien. Zu den Neuerungen gehören Persistent Virtual Machines und Virtual Private Networks. So lassen sich Windows- wie Linux-Server in der Azure-Cloud betreiben.
von Heike Ritter, TecChannel

Bis zum sogenannten "Spring Release" war Windows Azure primär Microsofts Cloud Plattform für Entwickler. Mit Plattform as a Service (PaaS) stellt Windows Azure eine Umgebung zur Verfügung, auf der Anwendungen bereitgestellt und nach Bedarf skaliert werden können. Zur Erstellung Azure-basierter Anwendungen stehen verschiedene Entwicklungs- und Management-Umgebungen (Visual Studio, Eclipse…) und Programmiertechnologien (.NET, Java, PHP, Node.js, Python, …) mit entsprechenden APIs zur Verfügung. Um die darunter liegenden Schichten wie Betriebssystem, Virtualisierung, Server, Speicher oder Netzwerk kümmert sich Microsoft in den eigenen, weltweit verteilten Rechenzentren.

Daniel Melanchton hat auf dem Microsoft TechSummit Cloud 2011 einen Vortrag darüber gehalten, wie und mit welcher Strategie Microsoft die eigenen Rechenzentren betreibt und verwaltet.

Persistent Virtual Machines und Virtual Private Networks sind Neuerungen in Windows Azure, die Administratoren neue Szenarien erlauben, wie folgender Beitrag eingehend erläutert.

Windows Azure Virtual Machines

Mit Windows Azure können Sie persistente virtuelle Maschinen (VMs) ausführen, welche entweder über die Vorlagengallery oder auch durch eigene angepasste Vorlagen erstellt werden. Auch das Verschieben von bestehenden Betriebssystem- (OS) sowie Daten-VHDs, aus der eigenen Infrastruktur ist möglich, und dabei behalten Sie die volle Kontrolle über Ihre virtuellen Systeme.

Windows sowie Linux Server, BackOffice Anwendungen wie SharePoint Server, SQL Server oder auch der Verzeichnisdienst Active Directory können in der Azure Cloud betrieben werden. Sie können Ihre Anwendungen sowie Ihre Infrastruktur in die Cloud migrieren oder erweitern, ohne vorhandenen Code zu ändern.

Aber was genau bedeutet persistent? Dazu vorab ein paar Hintergrundinformationen: Bereits seit 2010, mit der Einführung von Windows Azure gibt es zustandslose virtuelle Maschinen, welche den Namen stateless VM Role haben und angepasste VMs sind, die nach Windows Azure via CSUpload.exe hochgeladen werden. Ebenfalls sind Web- und Workerrollen, auf denen Ihre eigenentwickelten Azure-Anwendungen ausgeführt werden, virtuelle Maschinen.

Via RDP (Remote Desktop Protocol) kann auf den Desktop der Maschine zugegriffen, jegliche Art von Anpassungen über die Oberfläche gemacht oder zusätzliche Komponenten und Anwendungen installiert werden, aber Achtung: davon wird dringend abgeraten, denn bei einem Re-Imaging oder erneuter Bereitstellung der VM, aufgrund eines Fehlers, gehen sämtliche manuell vorgenommenen Änderungen verloren. Deshalb müssen immer mindestens zwei Instanzen definiert sein, damit Microsoft die SLA von 99,95 gewährleisten kann, wenn bei einem Re-Imaging oder erneutem Bereitstellen einer Instanz, Ihre Anwendung in der anderen weiter ausgeführt wird.

Microsoft stellt in den Rechenzentren sicher, dass die Instanzen auf separaten Servern, separaten Racks, mit separater Stromversorgung und separaten Routern betrieben werden, damit auch bei einem Hardwarefehler oder Stromausfall Ihre Anwendung weiter ausgeführt wird und erreichbar ist. Wenn Sie eine Anwendung auf Windows Azure bereitstellen, wählen Sie bei der Bereitstellung die Größe der VM und die Anzahl der Instanzen, die für das Ausführen der Anwendung benötigt werden, sowie zusätzliche Ports und weitere Einstellungen. Diese Werte werden in eine Definitionsdatei gespeichert anhand dieser Windows Azure die passenden VMs im Rechenzentrum bereitstellt, IIS, Firewall und Zertifikate konfiguriert und Ihren Anwendungscode installiert. Zuletzt werden die VMs an einen Load Balancer gehangen und die Anwendung so mit einer Public IP Adresse übers Internet erreichbar gemacht.

Sollte ein Fehler auftreten, beispielsweise im OS oder der Hardware wird dies von den Windows-Azure-Monitoring-Komponenten erkannt und diese VM wird aus dem Umlauf genommen. Es wird eine neue VM hochgefahren und die gleiche Prozedur wie oben beschrieben findet erneut statt. Die Änderungen, die Sie möglicherweise an der Virtuellen Maschine via RDP vorgenommen haben, werden hierbei nicht berücksichtigt und gehen somit verloren. Es gibt keinen Mechanismus, der die Anpassungen mitprotokolliert, speichert und später wieder einspielt. Aus genau diesem Grund, wird deswegen davon abgeraten, manuelle Einstellungen an diesen VMs vorzunehmen oder Daten darauf abzulegen und stattdessen Windows Azure Disks, Windows Azure Blob Storage oder zum Beispiel in SQL Azure zu nutzen. Der Vorteil dieses Dienstes besteht darin, dass sich Microsoft um jegliche Updates und Wartungen der Systeme kümmert und Sie um Ihre Anwendung.

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