Im Gespräch mit ChannelPartner erläutert Manfred Lackner, Vorstand der Profi AG, wie sich ein Systemhaus in der Cloud aufstellen kann.
Cloud Computing ist das aktuelle Thema der IT-Branche. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
Manfred Lackner: Immer wieder höre ich Sprüche wie: "Die Cloud gibt es schon seit über zehn Jahren" oder "Das ist alter Wein in neuen Schläuchen". Dem muss ich widersprechen: In der IT-Industrie findet derzeit ein Paradigmenwechsel statt.
Können Sie das konkretisieren?
Lackner: Ja, hier geht es um die vielbeschworene "Consumerisierung" der IT. Anwender setzen ihre eigenen Endgeräte ein, und Anbieter müssen die dazu passenden Apps mitliefern - so geschehen etwa bei der neuen Ingram-Micro-App. Darüber hinaus können sich Reseller etwa über die Verfügbarkeit und Lieferbarkeit der von ihnen gewünschten Artikel bequem via Smartphone informieren lassen und diese Produkte auch unmittelbar bestellen. Hier geht es also um die Geschäftsprozesse beim Kunden, die aus der Cloud oft effizienter zu erbringen sind.
Aber wie kommt hier der qualifizierte Fachhandel ins Spiel?
Lackner: Unserer Meinung nach haben hier Systemhäuser vier Aufgaben zu erfüllen: Sie müssen ihre Kunden beraten, ihnen für ihre private Cloud notwendige Hard- und Software bereitstellen und sie beim Betrieb dieser Cloud-Infrastruktur unterstützen. Damit gehen vier Rollen für den modernen VAR einher: Er muss zugleich als "Cloud Advisor" und "Cloud Builder", aber auch als Service-Reseller und "Cloud Operator" agieren.
Und das heißt im Detail?
Lackner: Das Systemhaus muss den Kunden beraten und dafür auch Geld verlangen. Es gilt, dem Kunden die Chancen und Risiken der Cloud aufzuzeigen - in seiner individuellen Situation. Das kann auch dazu führen, dass der VAR mit dem Aufbau der privaten Cloud beim Kunden beauftragt wird. Als Cloud Builder hat er dafür Sorge zu tragen, dass die IT-Landschaft beim Kunden Cloud-fähig gemacht wird, und das heißt im ersten Schritt, die gesamte IT-Infrastruktur, also Server, Storage-Kapazitäten und das Netzwerk, zu virtualisieren. Im zweiten Schritt müssen die Apps miteinander vernetzt werden.
Fortsetzung des Interviews .....
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