MÜNCHEN: Schon bevor der Markt die flachen Monitore überhaupt registrierte, drehten die Hersteller die Preisschraube immer weiter nach unten. Gründe: Volle Läger, weil keine Nachfrage bestand, und natürlich der allgegenwärtige Kampf um Marktanteile. Jetzt sehen die Anbieter bei Kundenanfragen aus dem Handel alt aus: Keiner der namhaften Player könnte derzeit eine größere Bestellung im Segment Flachbildschirme befriedigen.Bester Beleg für die allgemeine Verwirrung, die im Produktsegment TFT herrscht, sind Ankündigungen von weiteren Preisreduzierungen, die dann wieder zurückgezogen werden. So erreichte die ComputerPartner-Redaktion zum Beispiel folgende Begründung der NEC Deutschland GmbH: "Es herrscht weltweit eine Verknappung an LCD-Displays, die mittlerweile alle Hersteller betrifft. Vor diesem Hintergrund macht es wenig Sinn, LCD-Monitore übermäßig preislich zu pushen, wenn sie nur begrenzt gekauft werden können."
Dabei handelt es sich aber nicht um einen Einzelfall: "Würde ein Großkunde aus heiterem Himmel 5.000 TFTs bestellen, könnten wir den Auftrag gar nicht erfüllen. Aber damit stehen wir ja zum Glück nicht alleine da", erzählt ein anderer Anbieter.
Grund für die Lieferengpässe ist unter anderem - mal wieder - die Asienkrise. Denn kaum ein Unternehmen aus der Region ist derzeit in der Lage, in Produktionsanlagen zu investieren. Diese werden aber dringend benötigt, wenn sich die Stückzahlerwartungen der Hersteller für das nächste Geschäftsjahr erfüllen sollen.
Das vorläufige Ende vom Lied: Die langsam anziehende Nachfrage im TFT-Segment kann schon im kommenden Jahr aufgrund mangelnder Produktionsanlagen zu massiven Lieferengpässen und damit verbundenen Preissteigerungen führen. (ch)
Lange propagierten die Hersteller TFT-Monitore als das Geschäft der Zukunft. Das Haar in der Suppe heißt jetzt: weltweite Fertigungs- und
Lieferengpässe.