Verwaltungsrat greift durch

22.04.1999

HOUSTON: Der Rücktritt von Compaq-Lenker Eckhard Pfeiffer kam überraschend und keineswegs freiwillig. Vergangenes Wochenende hatte ihm das Board of Directors mitgeteilt, als CEO und President nicht länger erwünscht zu sein. Anscheinend traut Chairman Benjamin Rosen, der seit Firmengründung im Hintergrund die Fäden zieht, dem ehrgeizigen Deutschen nicht zu, Compaqs derzeitige Flaute zu meistern. Unlängst hatte Pfeiffer vor einem drastischen Gewinneinbruch im ersten Quartal gewarnt. Die Zahlen standen bei Redaktionsschluß noch aus.Pfeiffer hatte im Oktober 1991 die Nachfolge des von Rosen geschaßten Compaq-Mitbegründers Rod Canion angetreten. Innerhalb weniger Jahre machte er die damals fast schrottreife PC-Schmiede zum PC-Weltmarktführer. Durch die Akquisitionen von Tandem Mitte 1997 und Digital Equipment Anfang 1998 brachte er Compaq ins Spitzentrio der Computerszene. Allerdings sei man zuletzt auch zu träge für das schnellebige Internet-Zeitalter geworden, so Rosen. Der fungiert nun als Interims-Chef. (bk)

Hat seinen Kredit verspielt: Compaq-Chef Eckhard Pfeiffer.

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