Windows 7: Kaputte oder gelöschte Dateien wiederherstellen
Briefe, Bilder, Musikstücke, Videos und sonstige Benutzerdateien sind die wertvollsten Daten auf Ihrem PC. Sind die durch eine Software-Panne defekt oder versehentlich gelöscht worden, hilft nur eine zuvor angelegte Sicherung oder der teure Gang in ein Datenrettungslabor. Der ist bei Windows 7 meist nicht nötig. Denn hier wurde das Konzept der Systemwiederherstellungspunkte um einen wesentlichen Aspekt erweitert: An jedem Wiederherstellungspunkt werden nun auch veränderte Benutzerdateien als so genannte Schattenkopien gespeichert, die Sie bei Bedarf einzeln wiederherstellen können. Diese Möglichkeit, Vorgängerversionen zurückzukopieren, gehört zu den am meisten unterschätzten Windows-7-Funktionen.
Computerschutz konfigurieren: Standardmäßig ist die Funktion für die Systempartition eingeschaltet. Das können Sie nachprüfen und verändern, indem Sie die Windows-Taste halten und die Pause-Taste drücken. Im dann erscheinenden Fenster wählen Sie „Computerschutz“. In der Liste unter „Schutzeinstellungen“ sehen Sie für jede Festplatte oder Partition, ob die Schattenkopie-Funktion eingeschaltet ist.
Sollte der Schutz für ein Laufwerk ausgeschaltet sein, auf dem wichtige Benutzerdateien liegen, markieren Sie es in der Liste und klicken auf „Konfigurieren“. Im folgenden Fenster wählen Sie die Option „Systemeinstellungen und vorherige Dateiversionen wiederherstellen“. Darunter können Sie mit dem Schieberegler einstellen, wie viel Speicherplatz dadurch maximal belegt werden darf. Sicherheitsbewusste können bis zu 20 Prozent investieren. Ist der erteilte Platz nach einiger Zeit belegt, werden automatisch die ältesten Wiederherstellungspunkte gelöscht.
Defekte Dateien und Ordner wiederherstellen: Wenn Sie eine ältere Version einer auf dem PC noch vorhandenen, aber defekten Datei wiederherstellen möchten, klicken Sie diese Datei im Windows-Explorer mit der rechten Maustaste an und wählen „Vorgängerversionen wiederherstellen“. Daraufhin durchsucht Windows die Schattenkopien nach anderen Fassungen der Datei und listet diese auf. Findet Windows nur die aktuelle Fassung, meldet es: „Es sind keine vorherigen Versionen vorhanden“.
Markieren Sie eine der Dateiversionen aus der Liste. Vorsichtshalber sollten Sie die Version durch einen Klick auf „Öffnen“ mit dem entsprechenden Standardprogramm laden und kontrollieren. Danach schließen Sie das Programmfenster wieder. Haben Sie die gesuchte Fassung gefunden, klicken Sie im Fenster der Vorgängerversionen entweder auf „Kopieren“, um die Datei in einen Ordner Ihrer Wahl zu kopieren, oder auf „Wiederherstellen“, um die kaputte Datei mit der älteren zu überschreiben. Das Wiederherstellen defekter Ordner geht genauso.
Fehlende Daten zurückholen: Wenn eine wichtige Datei gelöscht wurde, können Sie ebenfalls eine ältere Version wiederherstellen. Da Sie die Datei in diesem Fall nicht mehr anklicken können, müssen Sie allerdings einen etwas anderen Weg einschlagen: Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den übergeordneten Ordner, und wählen Sie „Vorgängerversionen wiederherstellen“. Doppelklicken Sie dann in der Liste auf eine ältere Fassung des Ordners. Dadurch wird er im Windows-Explorer geöffnet.
Sehen Sie nach, ob die gewünschte Datei dort noch vorhanden ist. Öffnen Sie die Datei, um zu sehen, ob es sich auch um die richtige Fassung handelt. Ist beides der Fall, dann markieren Sie die Dateifassung, halten die Strg-Taste und drücken die Taste C, um sie zu kopieren. Dann öffnen Sie im Windows-Explorer den entsprechenden Ordner, halten die Strg-Taste und drücken die Taste V, um sie am ursprünglichen Ort einzufügen.
Falls ein gesamter Ordner mit Benutzerdateien verloren gegangen ist, haben Sie zwei Möglichkeiten der Rekonstruktion durch eine ältere Version: Entweder Sie gehen auch hier wieder über den übergeordneten Ordner. Oder Sie legen einen neuen gleichnamigen Ordner am ursprünglichen Speicherplatz an und gehen danach wie bei einem defekten Ordner vor. (PC-Welt/ph)