Darunter waren allein fast 2,8 Millionen "Energiespargeräte", wie die Aufsichtsbehörde am Mittwoch mitteilte. Die Geräte mit oftmals fraglicher Energiesparfunktion hätten sichtbare formale Mängel aufgewiesen, etwa falsche CE-Kennzeichnungen, fehlende deutsche Bedienungsanleitungen oder fehlende verantwortliche europäische Ansprechpartner, bei denen im Garantie oder Schadensfall Ansprüche geltend gemacht werden könnten. Der Betrieb solch mangelbehafteter Geräte ist in Deutschland verboten.
"Die Zahl der Produkte, die wir vom Markt genommen haben, war auch im letzten Jahr wieder sehr hoch. So schützen wir Verbraucherinnen und Verbraucher vor unsicheren Produkten", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Im Jahr 2021 hatte die Behörde sogar den Verkauf von fast 23 Millionen Produkten gestoppt.
Verkauf von Blitzwürfeln oder Discokugeln verboten
Im vergangenen Jahr untersagte die Netzagentur unter anderem den Verkauf von 3,2 Millionen Lichteffektgeräten für den privaten Bereich wie Blitzwürfel oder Discokugeln. Hier bemängelten die Experten unter anderem, dass Geräte in unzulässigen Laserklassen arbeiteten. Außerdem untersagte die Behörde den Vertrieb von über 2 Millionen Handsendern und Funkfernbedingungen. Grund dafür war oft die unzulässige Nutzung militärischer Frequenzbereiche.
Der Löwenanteil der Verbote betraf den Onlinehandel. Dort identifiziere die Behörde insgesamt mehr als 2.600 auffällige Angebote und sorgte dafür, dass sie von den Verkaufsplattformen gelöscht wurden. Betroffen davon waren mehr als 13 Millionen Geräte.
Aufgrund von Kontrollen im deutschen Einzelhandel erließ die Netzagentur 23 weitere Vertriebsverbote und forderte in weiteren 1.145 Fällen zur Behebung von Mängeln auf. Das betraf insgesamt gut 1,7 Millionen Geräte. Dabei ging es nicht zuletzt um Batterieladegeräte, die Störungen bei sicherheitsrelevanten Funkdiensten, militärischen Funkanwendungen sowie IP-Diensten verursachen konnten. Gestoppt wurde aber auch der Verkauf von smarten Funksteckdosen, die die Sicherheitsanforderungen nicht einhielten, weil Stromschlag- oder Brandgefahr bestand.
Der Zoll meldete im vergangenen Jahr rund 4.800 verdächtige Warensendungen an die Bundesnetzagentur. In rund 91 Prozent der Fälle erfolgte keine Freigabe der Produkte für den europäischen Markt. Insgesamt waren rund 720.000 Geräte betroffen. (dpa/rs)