Konjunkturklimaindex

Verbraucherstimmung auf niedrigem Niveau stabil

27.09.2024
Der private Konsum ist eine wichtige Stütze für die Wirtschaft. Die Kauflaune in Deutschland ist allerdings seit längerer Zeit getrübt. Den aktuellen, geringen Anstieg sehen Marktforscher nicht als Beginn einer spürbaren Erholung.
Die Stimmung unter den Verbrauchern in Deutschland bleibt schlecht.
Die Stimmung unter den Verbrauchern in Deutschland bleibt schlecht.
Foto: PERO studio - shutterstock.com

Der Konjunkturklimaindex der Nürnberger Konsumforschungsunternehmen GfK und NIM erholte sich im September dank höherer Einkommenserwartungen leicht um 0,7 Punkte, er bleibt aber mit minus 21,2 Punkten weiterhin deutlich unter dem langjährigen Wert von plus zehn Punkten, wie die Institute mitteilten.

"Nach dem herben Rückschlag im Vormonat kann die leichte Verbesserung des Konsumklimas eher als Stabilisierung auf niedrigem Niveau interpretiert werden", sagte NIM-Konsumforscher Rolf Bürkl. Seit Juni, als minus 21 Punkte gemessen wurden, sei das Konsumklima nicht vorangekommen. "Deshalb kann der geringe Anstieg auch nicht als Beginn einer spürbaren Erholung interpretiert werden", sagte Bürkl. "Dazu ist die gegenwärtige Stimmungslage unter den Verbrauchern generell zu labil."

Neben negativen Einflussfaktoren, wie Kriege, Krisen und Inflation komme seit einigen Monaten wieder der Arbeitsmarkt als Faktor dazu, der das Konsumklima belastet. Die Arbeitslosigkeit steige leicht, Meldungen über Unternehmensinsolvenzen nähmen zu und Ankündigungen zum Personalabbau bei großen Betrieben führten zu Zurückhaltung und Vorsicht bei Verbrauchern.

Einkommenserwartungen steigen

Immerhin seien die Menschen in Deutschland hinsichtlich ihrer Einkommenserwartungen wieder etwas optimistischer geworden. Die Inflation in Deutschland habe sich bei etwa zwei Prozent stabilisiert, während die tariflichen Lohnzuwächse und die Renten deutlich stärker zulegten. Allerdings hatten die Einkommenserwartungen erst im Vormonat einen herben Rückschlag erlitten, der nur zum Teil wieder ausgeglichen werden konnte.

Die bessere Einschätzung zur Einkommenssituation bedeute auch Rückenwind für die Anschaffungsneigung. Diese sei zwar noch immer niedrig, erreichte aber zuletzt den höchsten Stand seit März 2022. (dpa/pma)

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