Mit der "größten Angebotsaktion aller Zeiten" hat Amazon für den Prime-Day am 12. Juli geworben. In den Genuss der Angebote kamen dabei Amazon-Prime-Kunden, die zuvor ein Abo für 49 Euro beim Online-Versender abgeschlossen haben. Amazon versprach am Prime-Day Preisnachlässe von bis zu 50 oder 70 Prozent, bei "weltweit über 100.000 Angeboten".
Für die Verbraucherzentrale NRW ist das mehr Schein als Sein: "Aufgeblasen wie die Superlativ-Werbung wirken auch die Rabatte", schätzen die Verbraucherschützer die Aktion ein. Die Rabatte orientieren sich häufig an den unverbindlichen Preisempfehlungen der Hersteller. "Diese als Mondpreis verrufene Orientierung nutzen Händler meist nur, um sie gleich wieder durchzustreichen und durch billigere Preise zu ersetzen", kritisieren die Verbraucherschützer. Der Käufer solle sich dadurch nicht blenden lassen. Schon mehrmals habe die Verbraucherzentrale NRW per Stichprobe gezeigt, dass wenn man statt der UVP die üblichen Preise als Vergleich heran zieht, die ausgerufenen Amazon-Rabatte von rund 50 Prozent schnell auf unter 20 Prozent schrumpfen. "Noch ominöser wird es, wenn Amazon sich auf fiktive "Statt"-Preise bezieht, die der Branchenriese selbst nicht nimmt", schreibt die Verbraucherzentrale.
Abverkauf von Ladenhütern
Die Verbraucherorganisation vermutet, dass der Prime-Day "eher zu einem Abverkauf von Ladenhütern denn zum Aufruf begehrter Shopping-Hits" dient. Zu den angebotenen technischen Geräten gebe es immer wieder den Hinweis, dass es bereits ein neueres Modell gibt. Von hundert Produkten, die die Verbraucherschützer in der der "Countdown-Woche" vor dem Prime-Day überprüften, waren gerade einmal sechs aktuell in den Top 10 der jeweiligen Bestseller-Liste auf Amazon.
Durch das zeitlich begrenzte Angebot würden die Kunden zudem zu vorschnellen Käufen verleitet, bemängelt die Verbraucherzentrale. "Trotz des Rummels und Zeitdrucks sollten Interessenten jedes Prime-Day-Angebot vor dem Kauf genau überprüfen - mit kostenlosen Preissuchmaschinen", lautet der Rat.
Wer doch übereilt beim Prime-Day bestellt hat, kann immer noch vom 30tägigen Rückgaberecht Gebrauch machen. Allzu oft sollten Kunden das aber nicht machen. "Amazon kündigt Kunden, die zu viel retournieren, gerne mal das Konto", warnt die Verbraucherzentrale.
- Warengruppen 2025
eCommerce Anteile 2025; Quelle: GfK, July 2015 - Warengruppen 2014
eCommerce Anteile 2014, mit und ohne Food; Quelle: GfK, July 2015 - Warengruppen 20142014
Online-Umsatz-Anteile je Warengruppe; Quelle: GfK, July 2015 - Diffusionsmodell als Theorie-Gerüst
Berücksichtigung von Innovationen und Imitationseffekten; Quelle: GfK, July 2015 - Anteile der Warengruppen in %
Sortiment bezogene Kaufkraft; Quelle: GfK, July 2015 - Online-Umsatz-Anteile 2008-2025
Die Gewichte der Sortimente am gesamten Online-Handels-Volumen verschieben sich; Quelle: GfK, July 2015 - Online-Kauf befriedigt rationale Bedürfnisseonal
Offline-Kauf berührt emotional; Quelle: GfK, July 2015 - Sättigungstendenzen
Online-Handel auf dem Weg zur Reife; Quelle: GfK, July 2015 - Soziodemografie
Allein stehende Männer kaufen am meisten online; große Familien bevorzugen den PoS; Quelle: GfK, July 2015 - eCommerce-Umsatz 2009-2014
Je nach Branche unterschiedliche Entwicklung; Quelle: GfK, July 2015 - Wachstumstreiber des Online-Handels
Kreislauf mit nachlassender Dynamik; Quelle: GfK, July 2015