Gartner

Verbraucher sind beim Austausch von "Geräten" zögerlicher

Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die Marktforschungs- und Beratungsfirma Gartner hat eine aktuelle Einschätzung der Marktentwicklung bei "Geräten" veröffentlicht.

Unter diesem Sammelbegriff (englisch "devices") fasst Gartner PCs, Tablets, Ultramobiles und Mobiltelefone zusammen. Aktuell gehen die Auguren davon aus, dass heuer weltweit 2,4 Milliarden solche Geräte verkauft werden. Das wären ein Prozent weniger als 2014, vor drei Monaten hatte Gartner noch ein Wachstum von 1,5 Prozent gesehen. "Die Austauschaktivität hat über alle Gerätetypen hinweg nachgelassen", begründet der Gartner-Analyst Ranjit Atwal die gesenkte Prognose. "Die Nutzer verlängern die Lebensdauer ihrer Geräte oder entscheiden sich gleich ganz dagegen, diese zu ersetzen."

Gartner geht jetzt davon aus, dass 2015 einzig bei Mobiltelefonen die Auslieferungen steigen werden - konkret um 1,4 Prozent; davon Smartphones deutlich stärker mit 14 Prozent. Regional erwarten die Marktforscher die stärksten Zuwächse (43 Prozent) in Emerging Asia-Pacific mit unter anderem Indien und Indonesien, in Festlandchina sollen immerhin noch drei Prozent mehr Mobiltelefone verkauft werden. "Wir gehen davon aus, dass bis 2017 die weltweiten Mobiltelefon-Auslieferungen die 2-Milliarden-Marke erreichen", erläutert die Gartner-Analystin Annette Zimmermann, "Smartphones werden dann 89 Prozent am Gesamtmarkt ausmachen."

Der weltweite PC-Markt ist weiter im Sinkflug, 2015 werden nach Gartner-Schätzung noch 291 Millionen Rechner ausgeliefert, 7,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Für 2016 erwartet das Institut dann immerhin "nur" noch eine Stagnation des Markts und kein weiteres Schrumpfen. "Bis Ende 2015 werden Währungseffekte und in der Folge Preiserhöhungen den Austausch speziell hochwertiger Ultramobiles und Notebooks in Firmen beeinträchtigen", erwartet Analyst Atwal. 2016 sollten dann die Währungseffekte nachlassen und mehr Rechner mit Windows 10 und Intels Skylake-Chipsätzen verkauft werden. "Die Verbreitung von Windows 10 bei Firmen wird dann 2017 scharf anziehen, weswegen wir dann erwarten, dass der PC-Markt zu einem Wachstum von 4 Prozentpunkten zurückkehrt."

Gartner schätzt ferner, dass in diesem Jahr noch 192 Millionen Tablets ausgeliefert werden, das wären 13 Prozent weniger als 2014. "Der Tablet-Markt gerät zunehmend unter Druck", sagt Expertin Zimmermann. "Nutzer mit Bildschirmdiagonalen von 7 bis 8 Zoll ersetzen ihre Geräte immer seltener." Überdies habe Gartner im Juni 2015 bei einer Befragung von 19.000 Nutzern in sechs Ländern (Brasilien, China, Frankreich, Großbritannien, Indien sowie USA) ermittelt, dass 44 Prozent der gegenwärtigen Tablet-Besitzer diese Geräte durch ein anderes Gerät ersetzen wollen. Bei Laptop-Besitzer halten 54 Prozent Ausschau nach einem alternativen Gerät; hier gibt es auch den höchsten Prozentsatz Unenschlossener.

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