Einen biologischen Durchbruch haben W an der Clemson University im US-Bundestaat South Carolina erreicht, berichtete die ComputerPartner-Schwesterzeitschrift Computerwoche. Den Forschern ist es eigenen Aussagen zufolge gelungen, mit Hilfe von herkömmlichen Tintenstrahldruckern organisches Zellgewebe zu erzeugen.
Das ist möglich, indem die Tanks der Printer mit tierischen Zellen oder "Bio-Tinte" befüllt und anschließend auf eine spezielle Trägerfolie gespritzt werden. Dort verbinden sie sich - ähnlich wie verschiedene Farbtropfen einen neuen Farbton bilden - zu neuem Gewebe. Sie befolgen dabei ein Muster, das die Forscher zuvor mit gewöhnlicher Design-Software wie "AutoCAD" erstellt haben.
Nach Aussagen von Thomas Boland, Assistenzprofessor für Biotechnik, ist es auf diese Weise bereits gelungen, Herzgewebe zu erzeugen, "das in der Petri-Schale tatsächlich schlägt". Das könnte die Rettung für viele herzkranke Patienten sein. Als weiteres Einsatzgebiet kommt die Behandlung von Brandwunden in Frage. Bei Experimenten sei es zudem bereits gelungen, Knochengewebe von Mäusen nachzubilden.
Als Ziel haben sich die Forscher das "Drucken" von Organen vorgenommen. Dazu müssen mehrere Lagen von Gewebe übereinander gedruckt werden. Mit Hilfe des Prozesses könnten ärzte bald in der Lage sein, exakt auf die Bedürfn einzelner Patienten zugeschnittenes Gewebe herzustellen.
Außerdem wäre es möglich, menschliches Gewebe zu Testzwecken, etwa für neue Medikamente, zu erzeugen. Für ihre Experimente setzen die W nicht benötigte oder ausrangierte Drucker der Marken Hewlett-Packard und Canon ein. Die Geräte benötigen eine modifizierte Treibersoftware und müssen umgerüstet werden, was allerdings weniger als einer Stunde dauern soll. Schließlich besorgen sich die W neue Tintenpatronen. (kh)