Photoshop Elements ist der kleine Bruder der Profiversion Photoshop von Adobe. Schon immer steckte in Elements viel von Photoshop. Version 9 (UVP: 99 Euro) überrascht jedoch mit Anleihen an die Profi-Version, die selbst Experten nicht unbedingt erwartet hätten. Die neuen Funktionen lassen sich meist schnell und einfach bedienen (Eine Bewertung und die Testergebnisse finden Sie auf den folgenden Seiten).
Retusche
Eine rostige Boje im malerischen Hafenpanorama, eine Mülltonne vor der historischen Kirche oder eine Stromleitung, die quer durch die Aufnahme einer unberührten Landschaft verläuft: Solch störenden Dingen mit dem Klonpinsel zu Leibe zu rücken ist eine zeitaufwändige Arbeit. Mit Photoshop CS5 hatte Adobe deshalb das "inhaltssensitive Füllen" eingeführt, das solche Makel verschwinden lässt, indem es die betroffenen Bereiche mit Pixeln aus der Umgebung füllt.
Dieses inhaltssensitive Füllen bietet nun auch Photoshop Elements 9 mit dem verbesserten Bereichsreparatur-Pinsel. Zum einen lässt sich mit dem Pinsel ein Makel nun einfach übermalen und wird dann zum Verschwinden gebracht, zum anderen nutzt die Panorama-Funktion Photomerge inhaltssensitives Füllen, wenn beim Zusammenfügen der Teilbilder eines Panoramas Lücken entstehen würden.
Ebenenmasken
Eine weitere Anleihe an die Profi-Version sind Ebenenmasken. Damit kann man Teile einer Montageebene verbergen oder auch stufenlos abschwächen, ohne den Bereich dauerhaft zu löschen. Das ist für ambitionierte Bildbearbeiter eine äußerst nützliche Verbesserung. Allerdings ist das nicht zwingend ein Grund zum Update auf die neue Version. Denn Elements-Benutzer konnten mit Erweiterungen wie Elements Plus auch schon die Vorgängerversionen Ebenenmasken-tauglich machen.
Stil übertragen
Hat man einmal ein Bild, dessen Stil hinsichtlich Helligkeit, Kontrast, Farbton und weiteren Merkmalen gefällt, lässt sich dieser Stil auf ein anderes Bild übertragen. Das funktioniert oft gut und peppt ein nicht perfektes Foto auf. Wunder kann diese Funktion allerdings auch nicht vollbringen.
Wenig Neues bei der Bildverwaltung
Etwas weniger getan hat sich im Organizer. Das ist die zu Photoshop Elements gehörende Bildverwaltung. Sie hilft, Fotos zu katalogisieren, mit Tags zu versehen und später wiederzufinden. Dabei erkennt und merkt sich das Programm auch Gesichter. Das funktioniert nicht immer perfekt, und es landen auch Strukturen in Landschafts- oder Gebäudeaufnahmen in der Gesichterbibliothek.
Neu ist eine automatische Analyse
Diese beurteilt Qualitätsmerkmale wie Verwackler, Helligkeit und Kontrast, im Bild vorhandene Gesichter oder die Bildqualität als Ganzes und hinterlegt diese Informationen und Wertungen selbstständig in Tags. Das sind Kennwörter, die dem Bild zugeordnet werden, ohne im Bild selber sichtbar zu sein.
Apropos Tags
Eine Enttäuschung bringt die Suche nach Funktionen für das Geo-Tagging (zeigt den Ort an, an dem ein Bild aufgenommen wurde). Zwar zeigt der Organizer hinterlegte GPS-Daten in den "Eigenschaften" eines Fotos an, bietet aber keine Möglichkeit, selbst Geotags zu setzen oder wenigstens die bereits mit GPS-Daten ausgestatteten Fotos auf einer Karte darzustellen. (PC-Welt/tö)
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