Die Aussteller der diesjährigen IFA vom 4. bis 9. September blicken trotz der Rezession optimistisch in die Zukunft und hoffen weiter auf Wachstumspotenzial im Bereich der Consumer Electronics. Vor allem der deutsche Markt für Unterhaltungselektronik und Haushaltsgeräte zeigt sich robust. So gehen Branchenkenner nach positiven Ergebnissen für das erste Halbjahr und des nach wie vor in Deutschland stabilen Konsumklimas auch für die zweite Jahreshälfte in den Segmenten wieder von einem Umsatzwachstum aus. Der IFA-Anmeldestand versprüht Zuversicht. Mit rund 200.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche wurde das Niveau des Vorjahres erreicht.
"Im internationalen Vergleich ist die Stimmung der Konsumenten in Deutschland nach wie vor deutlich besser. Damit ist das Land eine Ausnahme, schließlich scheinen alle zwar von der Krise zu lesen. Dennoch ist sie bei den Konsumenten noch nicht durchgeschlagen", sagt Frank Franz, Marketing Manager bei GfK Marketing Services. Laut dem Experten sind viele Menschen im Zuge der Krise zwar bereits auf Kurzarbeit gesetzt. Trotzdem fällt die Beschäftigungsquote weiter hoch aus. "Die Zahl der positiven Nachrichten nimmt auch hinsichtlich des gewachsenen BIPs zu", so Franz weiter. Zwischen April und Juni stieg dieses im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 Prozent.
Die hohen Erwartungen an die diesjährige IFA dürften erfüllt werden. Laut dem Management sind die stabilen Beteiligungen der internationalen Consumer-Electronics-Unternehmen und der wachsende Zuspruch der Elektronikhersteller bereits Erfolgsgaranten. Nach einer Pause zählen zu den IFA-Rückkehrern neben Pioneer und Sennheiser unter anderem auch Vodafone, die mit einem großen Stand vertreten sein wird. Der IFA-Funkturm wurde beispielsweise von Harman International angemietet. Zu den Schwerpunkten im Bereich Consumer Electronics zählen neben Hybrid-Geräten, die Fernsehen mit dem Internet verschmelzen auch E-Book-Reader, das Blu-ray-Thema sowie LED-Flachbildschirme.
Der Gewinner des aktuellen PreView-Awards, der oberfränkische Elektronikkonzern Loewe, der in den Kategorien "Innovation" und "Design" die Medienvertreter von sich überzeugen konnte, sieht trotz oder gerade wegen der Krise große Chancen. "Nach wie vor ist jedes zweite TV-Gerät noch mit Röhrentechnik ausgestattet. Zudem zeichnet sich der Trend zu Zweitgeräten immer deutlicher ab. Dies eröffnet Umsatzchancen. Die IFA wie auch die Ausstrahlung der Leichtathletik-WM in HDTV durch ARD und ZDF begünstigen den Verkauf von modernen Geräten", sagt Loewe-Sprecher Axel Gentzsch. Punkten konnte das "Reference Mediacenter" als Verteilungszentrale multimedialer Inhalte.
Dass der IFA auch in Zeiten der Rezession als Marketinginstrument eine wichtige Bedeutung zukommt, zeigt sich besonders auch daran, dass auf der weltweit wichtigsten Branchenmesse ein Auftragsvolumen von drei Mrd. Euro erwartet wird. Dass die Verbraucher konsumfreudig weiter moderne Hightech-Geräte einkaufen, führt Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsrat des IFA-Veranstalters Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), vor allem auf "attraktive und innovative Produkte" zurück. Haushaltsgeräte - die "weiße Ware" - seien nicht mehr nur Gebrauchsgegenstände, sondern hätten sich längst zum modischen Produkten entwickelt. Zu den Ausstellern in diesem Bereich zählen neben Bosch, Siemens und Miele auch Gorenje. (pte/rw)