Kaspersky Lab hat eine neue Plattform für die eigenen Security-Produkte entdeckt: das Auto. Denn der PKW wird mit immer mehr Software bestückt, und diese ist vor Angriffen der bösen Cyberkriminellen nicht sicher.
Autohersteller wie BMW und Zulieferer wie Conti sehen Auto-Infotainment als zukünftigen Schlüssel zum Erlebnis der PKW-Marke. Farbige Displays haben sich in der Mitte des Armaturenbretts festgesetzt und dienen der Ausgabe von Navigationsdaten, dem Sprung ins Internet oder einfach zum Fernsehen. Die Unterhaltungselektronik im Auto, Offboard-Navigation und Telefonie sowie der Anschluss an soziale Netzwerke wird mit Oberflächen ähnlich Googles Android gesteuert - etwa wie beim Saab, der aber nicht mehr produziert wird, weil die schwedische GM-Tochter Insolvenz anmelden musste.
Sobald die Verbindung des Autos und seines Infotainment-Centers zum Internet hergestellt ist, liegt die Möglichkeit einer Infektion mit Viren und Trojanern wie bei PCs und Smartphones auf der Hand. Haben wir also bald Trojanische Pferde als Mitfahrer zu befürchten?
Es ist schlimmer, als der gewöhnliche Autofahrer ahnt. Der Computer im Infotainment-Center ist nämlich keineswegs der erste Rechner im Auto, sondern einer der letzten. Heute hausen in einem Auto 20 bis 80 Steuersysteme, angetrieben von unterschiedlicher Software und verbunden über einen gemeinsamen Datenbus wie dem gebräuchlichen CAN-Bus, dem neuen MOST und FlexRay, Der Grund für die elektronische Aufrüstung liegt im Bestreben der Autoindustrie, ihre Autos sparsamer und sicherer zu machen, manchmal auch narrensicher.