Der österreichische Notebookhersteller Gericom wäre ohne die Beteiligung der deutschen Medion-Gruppe zahlungsunfähig gewesen. Wie Gericom-Chef Herman Oberlehner dem österreichischen Nachrichtenmagazin "Format" erklärte, stand sein Unternehmen vor der Pleite, weil ihm die österreichische Bank Austria-Creditanstalt, eine Tochter der bayerischen Hypo Vereinsbank, die Kreditlinien gestrichen habe.
Oberlehner bezeichnete die Entscheidung der Bank in dem Interview als "betriebswirtschaftlichen Wahnsinn" da sein Unternehmen von dem von der Bank gewährten Kreditrahmen in Höhe von 30 Millionen Euro lediglich fünf Millionen ausgeschöpft habe. Allerdings habe das Unternehmen massive Umsatzeinbrüche um 18,2 Prozent auf 445 Millionen Euro zu verzeichnen gehabt. Dem Unternehmen drohten Verluste von 20,9 Millionen Euro, sagte der Gericom-Chef.
Bei der gestrigen Veröffentlichung des Geschäftsberichtes gab sich Oberlehner jedoch schon wieder mehr als nur erleichtert: "Wir haben unsere Krise überwunden und stehen vor der Ertragswende. Der vor wenigen Tagen erfolgte Einstieg von Medion und die davon ausgehenden Impulse werden den Turn-Around beschleunigen", kündigte er an.
Um wieder auf die Beine zu kommen setzt das österreichische Unternehmen vor allem auf den in 2003 neu forcierten Produktbereich "Home Entertainment". "2003 hat dieser Bereich aufgrund des späten Vermarktungsstarts noch nicht nennenswert zum Umsatz beigetragen, doch schon ab 2004 erwarten wir hier ein exponentielles Wachstum", kündigt Oberlehner an.
Zudem wolle Gericom "konsequent das Build-to-Order-Prinzip umsetzen und in punkte Profitabilität auf die Qualität der Geschäfte achten, um so den operativen Turn-Around herbeizuführen", so der Manager weiter. Im laufenden Geschäftsjahr 2004, so ist das Gericom-Management überzeugt, werde das Unternehmen wieder in die Gewinnzone kommen. (cm/bw)
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