Leergedruckte Tinten- und Tonerbehälter verursachen jede Menge Müll. Häufig landen diese dann im Hausmüll. Besser ist es da schon, wenn die Kartuschen eingesammelt und nach wiederverwertbaren Rohstoffen getrennt werden können.
Am umweltfreundlichsten ist es jedoch, wenn die Behälter aufgearbeitet und wiederbefüllt werden. Hier müssen aber Tinten- und Tonerqualität und die reibungslose Funktionsweise gewährleistet sein, sonst drohen Abstriche im Druckbild oder gar Schäden am Drucker.
Anbieter von wiederaufbereitetem Verbrauchsmaterial gibt es viele. Für Kunden und Reseller ist es aber oft schwer zu beurteilen, ob die Ware den Qualitätskriterien entspricht. Als derzeit einziger Druckerhersteller bietet Brother wiederaufbereitete Tonerkassetten für seine Laserdrucker an. Diese werden seit 2007 im slowakischen Krupina nach einem aufwändigen Verfahren entleert, gereinigt, Verschleißteile ersetzt, geprüft und wieder in Verkehr gebracht. Dabei entspricht die Qualität einer Kartusche, die das Werk verlässt, der Qualität der Neuware. So werden diese wiederaufbereiteten Kassetten auch als neue Ware vermarktet. Der japanische Hersteller hat in den vergangenen Jahren die Kapazitäten in Krupina stetig ausgebaut. Mittlerweile verarbeitet das Werk rund zwei Millionen Kartuschen im Jahr. Seit Bestehen wurden laut Brother bereits 38 Millionen Tonerbehälter aufbereitet.
Im slowakischen Krupina hat Brother ein Werk zum Recycling von Tonerkartuschen aufgebaut.
Manažérske parkovisko! Zum Glück auch auf Englisch - damit ausländische Führungskräfte ihren Parkplatz finden.
Hier kommen die leeren Kartuschen an, die von Verbrauchern über das Rücknahmesystem zurückgeschickt werden.
Craig McCubbin, Managing Director der Brother-Tonerwerke in England und der Slowakei, erläutert den Arbeitsprozess.
Jede Kartusche wird erfasst...
... und mit einer Schutzleiste versehen.
Dann warten die leeren Tonerbehälter...
... auf die Sortierung.
Hier werden die Kartuschen...
... nach Typ sortiert.
Nach Möglichkeit werden fast alle Bestandteile wiederverwertet.
Nur wenn die Kartusche beschädigt ist, wird sie geschreddert. Das Granulat wird dann zu neuen Kartuschen verschmolzen.
Die Tonerbehälter werden zerlegt und grob gereinigt.
Dabei wird das restliche Tonerpulver abgesaugt.
In verschiedenen Produktionsstraßen können unterschiedliche Toner produziert oder wiederverwertet werden.
Ein Großteil der Fertigung geschieht im Reinraum.
Wer in den Reinraum rein will, muss entsprechende Kleidung tragen!
Bevor die Kartuschen wiederbefüllt werden, werden sie gründlich geputzt.
Hier wird beispielsweise die Developer-Walze gereinigt.
Die Wiederaufbereitung ist sehr aufwändig.
Fehlende oder defekte Teile werden ersetzt.
Wer an der Farbtoner-Straße arbeitet, erkennt man an den Fingernägeln.
Neben wiederaufbereiteten Kartuschen werden auch neue Tonerbehälter assembliert.
Wieder aufbereitete und neu assemblierte Kartuschen werden wie bei einem "Y" zur Befüllung zusammengeführt.
So kommt das neue Tonerpulver in die Behälter.
Genug aufgefüllt? Die Waage gibt Aufschluss.
Ob Schwarzweiß-...
... oder Farbkartusche, ...
... jedes Produkt wird akribisch auf Funktionstüchtigkeit überprüft.
In Langzeittest werden haltbarkeit und Reichweite der Kartuschen untersucht.
Dazu werden tausende von Testbögen bedruckt.
Die fertig befüllten und getesteten Kartuschen werden verschweißt...
... und warten auf die Verpackung.
Hier kommt die Ware in die Kartons.
In der Sowakei legen die Hennen keine eckigen Eier - das ist die Umverpackung für die Kartuschen.
Die Packungen werden dann auf Paletten gestapelt...
... und mit Transportfolie umwickelt.
Hier warten die fertig gepackten Paletten auf die Abholung.
Vorsicht Gabelstapler!
Mit der Verladung auf LKWs verlassen die Kartuschen das Werk um in ganz Europa Brother-Druckern das Drucken zu ermöglichen.
Hier betonen Mitarbeiter, wie gerne sie für Brother in Krupina arbeiten.
Das sieht man auch an den Taschen im Umkleideraum.
Krupina-Werk ist C02-neutral
Um den Produktionsprozess noch umweltfreundliche zu gestalten, hat das Unternehmen in Krupina durch Energiesparmaßnahmen in der Fabrik und in den Büros die CO2-Emissionen weiter verringert. Dazu gehören die Nutzung eines geothermischen Austauschsystems für Heizung und Klimaanlage, die Erzeugung von Strom durch die Installation von Solarzellen und der Kauf von Strom, der bei der Erzeugung kein CO2 freisetzt.
Um die komplette Produktionsstätte CO2-neutral zu betreiben, werden die restlichen Emissionen mit Gutschriften ausgeglichen, die über die Carbon Offset Plattform der Vereinten Nationen (UN) erworben werden, um dem dem Standard PAS 2060 zu entsprechen. Nun hat die Klassifikationsgesellschaft DNV den Status der Klimaneutralität des Werks offiziell bestätigt. Darunter fallen aber nicht Emissionen, die durch den Transport der leergedruckten Kartuschen entsteht. Immerhin werden diese in ganz Europa eingesammelt und in die Slowakei gebracht. "Dies geschieht durch Logistikpartner und ist sehr komplex und variabel", heißt es auf Anfrage von ChannelPartner. Man diskutiere aber derzeit mit den Partnern, wie man die Aktivitäten erfassen und sie künftig auch berücksichtigen kann.
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