System-Tools

Tipps & Tricks zu Virtualbox & Vmware Workstation

15.08.2017
Von David Wolski

Tipps zu Vmware

Programme in Taskleiste des Host-PCs anzeigen

Eine recht nützliche, jedoch in vielen Fällen übersehene Darstellungsoption gibt es für virtuelle Maschinen in Vmware Player und Workstation Pro. Zahlreiche Anwender behalten eine ältere Windows-Version oder auch ein anderes Betriebssystem wie zum Beispiel Linux, um nur eine bestimmte Anwendung in der virtuellen Maschine zu nutzen, falls diese im jeweiligen Host-Betriebssystem nicht anständig läuft.

Um gestartete Anwendungen auf dem regulären Windows-Desktop möglichst nahtlos einzublenden, bieten der Vmware Player und die Workstation Pro den nahtlosen Anzeigemodus "Unity".

Dieser zeigt laufende Programme in der virtuellen Maschine (nur Windows-Gäste) auf der Oberfläche des Host-Systems in der Windows-Taskleiste an. Damit dies über "Player -> Unity" funktioniert, ist jedoch noch die Installation der Vmware-Gasterweiterungen, also des Treiberpakets von Vmware im Gastsystem erforderlich.

Dies ist nicht nur ein Merkmal der Workstation, sondern steht auch im Player über "Player -> Manage -> Install Vmware Tools" bereit.

Festplatten-Images von Virtualbox konvertieren

Beim Konvertieren von Festplatten-Images von Virtualbox nach Vmware leistet das kostenlose Tool QEMU gute Dienste.
Beim Konvertieren von Festplatten-Images von Virtualbox nach Vmware leistet das kostenlose Tool QEMU gute Dienste.

Wer von Virtualbox auf Vmware umsteigt oder zu Hause die kostenlose Virtualbox und im Büro das kostenpflichtige Vmware Workstation Pro einsetzt, hat meist auch virtuelle Maschinen in verschiedenen Formaten vorliegen. Der Austausch von Vmware nach Virtualbox ist wenig aufwendig: Virtualbox unterstützt bei virtuellen Festplatten das VMDK-Format. Der umgekehrte Weg ist allerdings nicht so einfach, denn mit den VDI-Dateien von Virtualbox will Vmware nichts anfangen und kann diese auch nicht ins eigene Format umwandeln.

Mit Virtualbox: Wenn eine Installation von Virtualbox bereitsteht, können virtuelle Festplatten aber mit dem Kommandozeilenwerkzeug vboxmanage.exe (VboxManage bei Linux) nach VMDK konvertiert werden. Unter Windows liegt dieses Tool im Programmverzeichnis "C:\Program Files\Oracle\ VirtualBox".

Mithilfe des folgenden Befehls konvertiert das Programm dann die angegebene VDI-Datei "<Name>.vdi" nach VMDK:

<Pfad>\vboxmanage.exe clonehd <Name>.vdi <Name>.vmdk --format vmdk

Die Linux-Version von Virtualbox beherrscht diesen Befehl genauso, allerdings kann man sich den Programmpfad zu Vboxmanage und das Anhängen der EXE-Endung bei diesem Befehl sparen.

Mit Qemu: Gibt es keine Virtualbox, leistet der Open-Source-Virtualisierer Qemu von der Website www.qemu-project.org Hilfestellung, da dessen Programmpaket auch in der Windows-Version ein Konverter-Tool für Festplatten-Images enthält, das ebenfalls in der Eingabeaufforderung läuft. Das Tool nennt sich qemu-img.exe und lässt sich über das Installationsprogramm von Qemu installieren.

Im Setup-Assistenten kann man dann einfach nur die "Tools" und die "Libraries (DLLs)" installieren, den Rest braucht es für den Konverter nicht. Anschließend liegt qemu-img.exe im Programmordner ("C:\Program Files (x86)\ qemu" beziehungsweise "C:\ Program Files\qemu") von Qemu. Um eine VMDK-Datei aus VDI zu erzeugen, wird die Software nach folgendem Schema eingesetzt:

<Pfad>\qemu-img.exe convert -p -O vmdk <Name>.vdi <Name>.vmdk

"<Pfad>" ist hierbei ein Platzhalter für den Programmpfad, und "<Name>" ist der Name der ursprünglichen VDI-Datei.

Im Vmware Player legen Sie zunächst eine neue virtuelle Maschine an und fügen die bestehende VMDK hinterher hinzu. Dann löschen Sie die zuerst angelegte virtuelle Festplatte. Bei der ersten Verwendung der neuen VMDK-Datei in Vmware werden Sie noch gefragt, ob Sie das Format zur neuesten Version konvertieren wollen, was Sie mit einem Klick auf die Schaltfläche "Convert" im Fenster bestätigen.

Beim Import von Windows-Systemen bestehen ein paar wichtige Einschränkungen, die es bei Linux-Gästen nicht gibt: Der IDE-Controller muss der gleiche sein wie bei der ursprünglichen Virtualbox-Maschine, damit das Windows-System überhaupt startet. Wenn Sie eine Windows-Installation von Virtualbox nach Vmware übernehmen möchten, richten Sie die neue Harddisk deshalb als IDE-Festplatte ein und nicht, wie die vorgegebenen Optionen vorschlagen, als SCSI-Laufwerk. Danach deinstallieren Sie im laufenden Gastsystem die Gasterweiterungen von Virtualbox und installieren stattdessen die korrespondierenden Vmware-Tools.

Vmware Workstation Player: Manuellen Sicherungspunkt statt Snapshot erstellen

In diesem Ordner legt der Vmware Workstation Player standardmäßig seine virtuellen Festplatten ab.
In diesem Ordner legt der Vmware Workstation Player standardmäßig seine virtuellen Festplatten ab.

Snapshots, also Momentaufnahmen von virtuellen Maschinen, die sich per Klick wieder in den vorherigen Zustand zurückversetzen lassen, sind mit dem Vmware Workstation Player nicht möglich. Was aber ohne große Umstände funktioniert und bei genügend Festplattenplatz auch kaum ins Gewicht fällt, ist ein manuell angelegtes Backup einer virtuellen Maschine.

Gehen Sie hierzu mit dem Explorer oder in einem Dateimanager Ihrer Wahl in das Verzeichnis eines virtuellen PCs, das üblicherweise auf der Festplatte unter "C:\ Benutzer\<Benutzername>\Dokumente\ Virtual Machines" liegt. Im Unterverzeichnis mit dem Namen der virtuellen Maschine liegen deren Festplattendateien mit der Endung ".VMDK". Erstellen Sie nun eine Kopie dieser Dateien (bei ausgeschalteter Vmware) in einem Backup-Verzeichnis. Sie haben damit selbst einen Sicherungspunkt erstellt.

Zum Wiederherstellen kopieren Sie die gesicherten VMDK-Dateien zurück in den Ordner der virtuellen Maschine. (PC-Welt)

Zur Startseite