Microsoft hat kürzlich mit dem Surface Book ein erstes eigenes Laptop präsentiert. Der Clou: Einige Modelle des Surface Book besitzen neben der in der CPU integrierten GPU auch eine in die Tastatur eingebaute diskrete Nvidia-GPU. Diese wurde von Nvidia speziell für das Surface Book entwickelt.
Dadurch sei das Surface Book doppelt so schnell wie ein vergleichbares 13-Zoll-MacBook Pro tönte Microsoft bei der Präsentation des Geräts. Stimmt das? Das haben unsere US-Kollegen von PC-WORLD nun getestet. Das Ergebnis. Microsoft hat gelogen. Das Surface Book ist je nach Einsatzgebiet sogar deutlich noch schneller. Aber der Reihe nach.
Konkret traten im Vergleichstest unserer Kollegen folgende Geräte gegeneinander an:
* ein Retina MacBook Pro 13 mit Intel Broadwell Core i5-5752U, Iris 6100 Grafik, 8 GB Speicher, PCIe SSD und aktueller El-Capitan-Version von MacOS X
* ein Surface Book mit Intel Skylake Core i5-6300U, diskrete Nvidia-GPU, 8 GB Speicher, PCIe SSD und aktueller Windows-10-Version.
Surface Book vs. MacBook Pro: In CPU-Benchmarks hat Apple die Nase (noch) vorne
Die Geschwindigkeit der Gerät wurde zunächst mit den folgenden beiden für beide Plattformen erhältlichen Benchmarks getestet. Die Ergebnisse (höherer Wert = besserer Wert):
In beiden Fällen hatte hier also das MacBook Pro 13 die Nase einen Hauch vor dem Surface Book.
Allerdings: Im MacBook Pro 13 steckt eine Dual-Core 28-Watt-CPU mit 2,7 GHz (3,1 GHz mit TurboBoost). Die Skylake-CPU im Surface Book ist dagegen eine 15-Watt-CPU mit 2,4 GHz (3 GHz mit TurboBoost). Die modernere und niedriger getaktete CPU im Surface Book schafft also bei deutlich geringerem Energieverbrauch eine vergleichbare Leistung wie die höher getaktete CPU im MacBook Pro 13.
Der Skylake-Prozessor spielt in diesen CPU-Benchmarks seine Stärke aus. Hinzu kommt beim Surface Book eine geringere Hitzeentwicklung. Unterm Strich liegt die CPU-Performance auf dem gleichen Niveau und es gibt einen Gleichstand.
Hat dann Microsoft doch gelogen, was die Leistung des Surface Book im Vergleich zum MacBook Pro 13 angeht?
Nein - denn bisher hat bei den Tests die in der Tastatur eingebaute Nvidia-GPU noch nicht zeigen dürfen, was sie kann. Unsere PC-WORLD-Kollegen haben die beiden Modelle noch mittels einiger GPU-Benchmarks getestet. Hier die Ergebnisse (höherer = besser Wert).
Zuletzt wurde auch noch die Enkodiergeschwindigkeit mit Premiere Pro CC 2015 H.264 bei einer 4K-Datei gemessen (Wert in Sekunden): 2.217 (MacBook Pro) - 1.329 (Surface Book).
Bei allen Tests, in denen die GPU stärker belastet wird, schnitt das Surface Book deutlich besser als das MacBook Pro 13 ab. Hier zeigt sich, dass die GPU in der Tastatur für einen deutlichen Leistungsschub sorgt, von dem nicht nur Spiele, sondern auch andere Multimedia- und Profi-Applikationen profitieren.