Notebook

Test: Lenovo Thinkpad X1 Extreme

19.11.2018
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Ins Thinkpad X1 Extreme packt Lenovo alles hinein, was man sich nur wünschen kann: Ob das zum perfekten Notebook führt, klärt der Test.
Lenovo Thinkpad X1 Extreme: Allround-Notebook im Test
Lenovo Thinkpad X1 Extreme: Allround-Notebook im Test
Foto: Lenovo

Das Thinkpad X1 Extreme ist ein Super-Notebook: Es hat einen großen 15-Zoll-Bildschirm, ist aber trotzdem schmal und leicht, es verspricht eine lange Akkulaufzeit, obwohl es mit einem leistungsfähigen Sechs-Kern-Prozessor arbeitet, eine spieletaugliche Grafikkarte und ein Bildschirm mit 4K-Auflösung sind mit dabei und auch Touchscreen und Stifteingabe fehlen nicht.

TEST-FAZIT: Lenovo Thinkpad X1 Extreme

Das Thinkpad X1 Extreme ist ein echter Allrounder - denn mit diesem Notebook können Sie wirklich alles machen von Office über Multimedia bis zu Spielen. Lediglich bei der Akkulaufzeit erreicht es kein Spitzenergebnis. Wer sich bei der Notebook-Nutzung nicht einschränken will und sich das auch leisten kann, sollte zugreifen.

Pro

+ hohe Rechen- und 3D-Leistung

+ viele Anschlüsse

+ Touchscreen

TESTERGEBNIS (NOTEN)

Lenovo Thinkpad X1 Extreme

Testnote

Gut ( 1,73)

Preis-Leistung

teuer

Geschwindigkeit (20 %)

1,53

Ausstattung (20 %)

2,18

Bildschirm (20 %)

1,90

Mobilität (20 %)

2,95

Tastatur (10 %)

1,65

Umwelt und Gesundheit (5 %)

1,75

Service (5 %)

1,32

Aufwertung

-0,30 (Touchscreen, beleuchtete Tastatur)

Mit diesem Alles-was-geht-Ansatz folgt Lenovo dem Surface Book 2 . Anders als das Detachable von Microsoft ist das X1 Extreme trotz Touchscreen kein 2in1-Gerät - sein Bildschirm lässt sich zwar um 180 Grad öffnen und somit flach vor das Gehäuse klappen, aber nicht abnehmen.

Flaches Notebook mit leistungsstarker 6-Kern-CPU

Lenovo ThinkPad X1 Carbon (20KH006MGE)

Beim Prozessor geht Lenovo noch einen Schritt weiter: Statt eines stromsparenden U-Prozessors sitzt eine CPU aus der H-Serie im X1 Extreme - und zwar der Sechs-Kerner Core i7-8750H aus der Familie Coffee Lake. Die zusätzlichen Kerne machen sich aber nur bei CPU-intensiven Tasks bemerkbar: Im Cinebench R15 ist das X1 Extreme über 50 Prozent schneller als das Surface Book 2 15. Der CPU-Test belegt außerdem, dass das Kühlsystem im Lenovo-Notebook effektiv arbeitet, denn auch bei längerer Belastung geht der Prozessor nie unter eine Taktrate von 3,2 GHz. Allerdings meldet sich dann der Lüfter hörbar mit einem hochtönenden Drehgeräusch, das empfindliche Anwender durchaus stören kann. Im System-Benchmark PC Mark 10 spielt die höhere Kernzahl aber eine geringere Rolle: Beim Multi-Tasking im Office-Einsatz oder bei der Fotobearbeitung arbeitet das X1 Extreme rund zehn Prozent schneller, in den meisten Fällen gibt es aber keinen klaren Vorteil für das System mit dem stärkeren Prozessor.

GPU im Max-Q-Design

Denn beim Rendering oder der Videobearbeitung, wo CPU-Power normalerweise hilfreich ist, übernimmt im X1 Extreme und im Surface Book 2 die Nvidia-Grafikkarte die Hauptarbeit. Und deren Leistung ist im Surface Book2 eindeutig besser: Weil es sich um eine Geforce 1060 mit 6 GB Speicher handelt, während das X1 Extreme auf eine GTX 1050 Ti mit 4 GB GDDR5 setzt. Und weil die GPU im X1 Extreme im Max-Q-Design arbeitet. Dabei handelt es sich um ausgewählte GPUs speziell für dünne Notebooks, die mit einer geringeren Abwärme arbeiten - aber auch mit niedrigeren Taktraten. Im 3D Mark liegt die 1050 Ti im X1 Extreme zwischen acht und 14 Prozent hinter einer Ti in Standardausführung. In Rise of the Tomb Raider liegt die Max-Q-Variante auf dem Niveau einer GTX 1050 und liefert in Full-HD-Auflösung und hoher Detailstufe 30 Bilder pro Sekunde.

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Das alles ist aber Nörgeln auf hohem Niveau, denn insgesamt bietet das X1 Extreme eine hervorragende Rechenleistung in allen Bereichen, woran auch die sehr schnelle NVMe-SSD Samsung PM981 einen großen Anteil hat.

Heller 4K-Bildschirm

Der spiegelnde 15,6-Zoll-Bildschirm zeigt die 4K-Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten. Lenovo setzt also auf das 16:9-Seitenverhltnis, während das Surface Book 2 ein Seitenverhältnis von 3:2 bietet. Da die sehr hohe Punktedichte von 282 ppi fürs Arbeiten aufgrund der kleinen Symbole und Schriften unergonomisch ist, skaliert das X1 die Darstellung auf 250 Prozent. Die Helligkeit liegt bei knapp 400 cd/qm, auch der Kontrast ist mit 1170:1 hoch. Das X1 zeigt kräftige, aber angenehm natürliche Farben.

Trotz des flachen Gehäuses bietet das X1 Extreme zahlreiche Anschlüsse.
Trotz des flachen Gehäuses bietet das X1 Extreme zahlreiche Anschlüsse.
Foto: Lenovo

Trotz des mit rund 1,8 Kilogramm sehr leichten und mit einer Bauhöhe von unter zwei Zentimetern auch schmalen Gehäuses packt Lenovo einen üppigen Akku mit 78 Wattstunden ins X1 Extreme. Damit erreicht es knapp neun Stunden beim WLAN-Surfen und über zehn Stunden beim Office-Test mit Mobile Mark 2014. Diese Ergebnisse sind gut, aber nicht herausragend - das Surface Book 2 15 kommt im Mobile Mark zum Beispiel auf knapp 15 Stunden, weil es in diesem Test knapp zwei Watt weniger benötigt als das X1. Das Lenovo-Notebook arbeitet im Gegenzug aber mit einer höheren Rechenleistung, sodass beide bei der Recheneffizienz wieder auf demselben Niveau liegen. Außerdem braucht das X1 nur eine kurze Pause an der Stromtankstelle: Nach einer Stunde an der Steckdose ist der Akku auf 83 Prozent geladen.

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