Deutscher Mobilfunkmarkt

Telefónica braucht Geld

05.10.2012

Der Umsatz mit reinen Sprachdiensten ist dagegen rückläufig. 2011 sanken die Erlöse in Deutschland um 6,5 Prozent, dieses Jahr werden sie wohl um weitere 3,5 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro nachgeben, hat Bitkom errechnet. Wachstum und vor allem mehr Geld verspricht nur das Geschäft mit dem mobilen Internet. Doch Datendienste sind ebenfalls unter Druck, die Preise sinken, an beliebten Zusatzangeboten wie sogenannten Apps verdienen andere Anbieter. Auch das bisher lukrative Geschäft mit kostenpflichtigen Kurzmitteilungen schwindet: Kostenlose Dienste wie der internetbasierte Anbieter What's app machen trotz Sicherheitsbedenken der sms zunehmend Konkurrenz.

An der Spitze der Mobilfunkbranche in Deutschland liefern sich Vodafone und die Deutsche Telekom ein Rennen. Derzeit haben die Briten die Nase vorn, die einst mit der spektakulären Übernahme von Mannesmann den Sprung auf den lukrativen Markt wagten. Um die Plätze drei und vier rangeln E-Plus und O2, wobei bei den reinen Mobilfunkkunden E-Plus vorne liegt, nimmt man die Festnetzkunden der Münchner dazu, ist O2 die Nummer drei. Abseits der Mobilfunker tummeln sich weitere Anbieter, die die Netze der großen nutzen.

Insgesamt buhlen vier große Mobilfunkanbieter in Deutschland um Kunden, dazu kommen etliche kleinere Unternehmen, die über die Netze der großen Vier eigene Angebote vertreiben. Branchenprimus ist - gemessen an der Kundenzahl - derzeit der deutsche Ableger des britischen Telekomriesen Vodafone mit rund 35,8 Millionen Teilnehmern, wie die Bundesnetzagentur berichtet. Die Deutsche Telekom rangiert mit knapp 35,5 Millionen Mobilfunkkunden auf Rang zwei.

Auf dem dritten Platz folgt der zur niederländischen KPN gehörende Anbieter E-Plus mit 23,5 Millionen Teilnehmern und auf Rang vier die deutsche Tochter der spanischen Telefónica mit ihrer Marke O2 mit 18,8 Millionen Mobilfunkkunden.

Telefónica Germany machte 2011 gut 5 Milliarden Euro Umsatz und verdiente unter dem Strich 71 Millionen Euro, 2010 und 2009 schrieb das Unternehmen jeweils rote Zahlen. Im ersten Halbjahr 2012 lag der Gewinn bereits bei 55 Millionen Euro. (dpa/rw)

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