Fazit
Akkus sind chemische Energiezellen mit einer vom Hersteller festgelegten Kapazität. Anders als bei Batterien beziehungsweise Primärzellen ist die Energiemenge einer Akkuzelle oder oder eines Akkupacks laut Aufdruck genau definiert. Doch wie unsere Tests belegen, weichen die theoretischen Angaben von den in der Praxis ermittelten Werten zum Teil enorm ab und das unabhängig vom Preis der Akkus.
So haben wir bei den Mignon-Rundzellen (AA) Abweichungen von bis zu 14 Prozent nach unten gemessen. Bei den kleineren Micro-Akkus (AAA) ergaben sich Differenzen von etwa 16 Prozent. Auch der Lithium-Ionen-Testkandidat erreichte nicht die vorgeschriebene Nennkapazität. Unter unseren Testeinkäufen befanden sich selbst defekte Akkus, die bis zu 50 Prozent von der Nominalkapazität abwichen. Für die Nutzer von Akkus entpuppen sich somit diese Energiegeber in der Praxis oft als Mogelpackungen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Akkuproblematik in Bezug auf die Kapazität sind die Ladegeräte. Denn das Gros der Anwender besitzen Akkuladegeräte, die keine Funktion zur Kapazitätsermittelung verfügen mit der Folge, dass sie fehlerhafte Akkus gar nicht erkennen können. Hier hilft dann nur eine subjektive Beurteilung des Akkus. Allerdings hilft diese als Reklamationsgrundlage beim Händler wenig.
In diesem Zusammenhang wäre eine Angabe des Herstellungsdatums hilfreich und auch wünschenswert, denn Akkus unterliegen einem natürlichen Alterungs- und Verfallsprozess. Wir haben aber auf keinem der von uns untersuchten Akkus oder auf deren Verpackungen einen Hinweis auf das Herstellungsdatum gefunden. Hier besteht also noch großer Handlungsbedarf. (Bernhard Haluschak, TecChannel.de/tö)