Taiwan hat in den letzten 20 Jahren schon so manche Lockerungen für Fabrikbauten in China zugelassen. Die nächste Bastion, die fallen wird, ist das Investitionsverbot für den Bau von LCD-Panel-Werken.
Die Regierung in Taipei hat schon entsprechende Signale ausgesandt, AU Optronics (AUO), Taiwans größter LCD-Panel-Hersteller, applaudiert und unterstützt den Vorstoß, der Branchenkennern zufolge längst überfällig war und für die LCD-Industrie der Insel überlebenswichtig ist.
Wie die Regierung in Taipei am Vortag (10. Februar 2010) mitteilte, werde es Taiwans Panel-Herstellern künftig freistehen, Werke bis zur fünften Generation (5G) in China zu errichten. Für Anlagen ab der sechsten Generation wird aber eine Quote von maximal drei Produktionsstätten in China festgelegt.
In 6G-Werken werden 2,7 qm große Muttergläser verarbeitet, in 7G-Anlagen sind es 4,1 qm große Muttergläser oder Glassubstrate. Sharp ist der erste Hersteller, der schon über ein laufendes 10G-Werk verfügt, in dem rund 8,7 qm große Glassubstrate verarbeitet werden.
AUO zufolge wird die Aufhebung des Verbots für den Bau von Fabriken in China die Weltbewerbsfähigkeit der einheimischen TFT-LCD-Industrie stärken, zumal man so den chinesischen Großabnehmern kürzere Lieferzeiten versprechen könne.
Unternehmenspräsident und CEO LJ Chen zufolge wird AUO bei Aufhebung des Investitionsverbots seine LCD-Fabriken im Osten Chinas errichten, da man in Suzhou schon über eine Produktionsbasis (für LCD-Module) verfüge.