Windows 10

Suchfunktion optimal nutzen

27.11.2017
Von  und Michael Rupp
Roland Freist, Jahrgang 1962, studierte in München Kommunikationswissenschaft und arbeitete danach als Redakteur bei IT-Fachverlagen. Seit 1999 ist er selbstständig und schreibt Artikel zu Windows, Android, Anwendungen, Netzwerken, Security und Internet. Im professionellen Umfeld bearbeitet er Themen rund um Storage, Cloud-Computing und Virtualisierung.

So suchen Sie mit dem Windows-Explorer nach Dateinamen

Geht es nicht um die Suche nach Dateiinhalten, sondern um die von Dateinamen, empfiehlt sich der Windows-Explorer. Er verwendet zwar den gleichen Index wie die Suchfunktion von Windows, bietet Ihnen allerdings zusätzlich umfangreiche Optionen, um die Suche einzuschränken und dadurch zu beschleunigen.

So können Sie mit dem Dateimanager gezielt in einem bestimmten Ordner beziehungsweise einem Ast der Baumstruktur des Dateisystems suchen. Im ersten Schritt öffnen Sie deshalb das Verzeichnis, in dem Sie die gewünschte(n) Datei(en) vermuten. Die Suche umfasst dabei mittels Voreinstellung auch die Unterverzeichnisse. Klicken Sie im nächsten Schritt oben rechts in das Suchfeld. Es erscheint ein neues Ribbon namens "Suchen"

Über einen Kalender können Sie bei der Explorer-Suche auf den Tag genau festlegen, in welchem Zeitraum die gesuchten Dateien vermutlich gespeichert oder geändert wurden ? übrigens nur einer von vielen Suchfiltern.
Über einen Kalender können Sie bei der Explorer-Suche auf den Tag genau festlegen, in welchem Zeitraum die gesuchten Dateien vermutlich gespeichert oder geändert wurden ? übrigens nur einer von vielen Suchfiltern.

Wenn Sie dort nun auf den Button "Änderungsdatum" klicken, können Sie angeben, wann die gewünschte Datei angelegt oder das letzte Mal geändert wurde. Klicken Sie etwa auf "Letzten Monat", erscheint im Suchfeld in blauer Schrift "änderungsdatum:letzten monat". Außerdem werden Ihnen sämtliche Dateien angezeigt, auf die dieses Suchkriterium zutrifft. Sie können dann auch ein Feintuning vornehmen: Sobald Sie in "letzten monat" hineinklicken, erscheint ein Kalender, in dem Sie vor-und zurückblättern können. Auf diese Weise lässt sich auch ein weiter zurückliegender Monat einstellen. Es ist ebenfalls möglich, einen Zeitraum für die Suche zu definieren.

Über die Drop-down-Menüs "Art" und "Größe" schränken Sie die Suche zusätzlich ein. Auch diese Eigenschaften erzeugen wieder Einträge im Suchfeld. Sie können viele weitere Filter einschalten, insgesamt dürften es um die 300 sein. Dazu wechseln Sie zunächst zum Menü "Ansicht" und markieren "Details". Zurück im Ribbon "Suchen" klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Zeile mit den Spaltentiteln, wo bei gemischten Dateitypen normalerweise "Name", "Änderungsdatum", "Typ" und "Größe" steht. Der Explorer passt diese Titel dann an den Inhalt des jeweiligen Ordners an. Über das Kontextmenü erreichen Sie weitere mögliche Spaltentitel. Mit einem Klick auf "Weitere" öffnen Sie eine lange Liste mit allen Details, die der Dateimanager ermitteln kann. Sie alle entsprechen dabei Kriterien, nach denen die Suchfunktion die Files filtern kann. Sie brauchen sie lediglich in das Suchfeld einzugeben.

Tippen Sie beispielsweise in einem Ordner mit Musikdateien bitrate: in das Feld und setzen Sie dann den Cursor direkt dahinter. Der Explorer zeigt Ihnen nun vier Filter an. Nachdem Sie einen ausgewählt haben, wie zum Beispiel "CD-nahe Qualität (mehr als 128 kBit/s)", sehen Sie nur noch die Dateien, die dieses Kriterium erfüllen. Die Filter funktionieren jedoch lediglich, wenn ihre Auswahl auch Sinn ergibt. Wenn Sie beispielsweise in einem Musikordner als Kriterium abmessungen: in das Suchfeld eingeben, geschieht nichts.

Neben diesen erweiterten Filterfunktionen gibt es zudem noch einen zweiten, großen Unterschied zwischen der Desktop-und der Explorer-Suche: Über das Suchfeld in der Taskleiste beziehungsweise im Startmenü finden Sie nur Dateien, die zuvor indexiert wurden. Alle anderen Files sind für diese Suche unsichtbar. Der Explorer hingegen berücksichtigt ebenfalls nicht indexierte Ordner, dafür benötigt er aber deutlich länger für die Suche.

Boolesche Operatoren und Alternativen zur Windows-Suche

Sobald Sie zwei Suchbegriffe eingeben - ganz gleich, ob in der Desktop-oder der Explorer-Suche - findet die Suchfunktion nur Dateien, die in ihrem Namen beide Wörter enthalten. Tippen Sie etwa PC Welt ins Suchfeld ein, so erreichen Sie die Datei "PC Welt.docx", nicht jedoch die Dateien "PC.docx" oder "Welt.docx". Die Suchfunktion ergänzt in diesem Fall also automatisch den Operator UND. Wenn Sie zusätzlich auch "PC.docx" und "Welt.docx" aufgelistet haben möchten, setzen Sie den Operator ODER und geben Sie PC ODER Welt ein. Das ODER muss komplett in Großbuchstaben stehen. Das funktioniert allerdings nur in der Suche des Windows-Explorers, nicht jedoch in der Desktop-Suche. Dort können Sie den Operator NICHT verwenden: Mit "PC NICH Welt" lassen Sie nur solche Dateien erscheinen, bei denen nur "PC" im Namen steht. Alle Kombinationen mit "Welt" sind ausgeschlossen.

Es existiert eine ganze Reihe von externen Suchprogrammen, die es mit den Funktionen von Windows ohne Weiteres aufnehmen können oder sie sogar übertreffen. Die wohl bekannteste Anwendung dieser Art ist Copernic Desktop Search. Sie liegt in einer kostenlosen Version mit Datei-sowie Volltextsuche und in einer kostenpflichtigen Ausgabe mit einer zusätzlichen Suchfunktion für Outlook-Mails und einem Index für Netzwerk-und Wechsellaufwerke vor. Der wichtigste Konkurrent ist Lookeen, das aber einen anderen Ansatz verfolgt. Es installiert eine Datei-und Volltextsuche für den Desktop und darüber hinaus ein Plug-in für Outlook, über das es E-Mails und Kontakte erfasst. Die Desktop-Suche lässt sich damit direkt aus dem Mailprogramm heraus starten. Darüber hinaus existieren verschiedene Tools, die lediglich nach Dateinamen suchen, dafür allerdings sehr schnell arbeiten: zum Beispiel Everything und NTFS-Search.

TIFF-Dateien nach Text durchsuchen

Auch Bilddateien können Texte enthalten, dazu zählen beispielsweise mit dem Computer empfangene Faxnachrichten. Mithilfe der optischen Zeichenerkennung von Windows (Optical Character Recognition, OCR) können Sie auch diese Dateien in die Suche einbeziehen. Rufen Sie dazu in der Systemsteuerung „Programme und Features“ auf und klicken Sie anschließend auf der linken Seite auf „Windows-Features aktivieren oder deaktivieren“. Scrollen Sie nun nach unten, markieren Sie „Windows-TIFF-Filter“ und bestätigen Sie mit einem Klick auf „OK“.

Cleverer suchen mit Cortana

Ergänzend zum Suchen durch Tippen unterstützt Windows 10 auch das Suchen via Cortana-Spracheingabe oder -Tastatureingabe. Die Sprachsteuerung ist fest in die Windows-Suche integriert und automatisch aktiv, nachdem Sie auf die Suchlupe geklickt beziehungsweise getippt oder den Cursor ins Suchfeld gesetzt haben. Dass Cortana bereit ist, gesprochene Anweisungen anzunehmen, erkennen Sie am pulsierenden Kreis oben in der Suchleiste.

Als persönliche Assistentin kann Cortana Ihnen auch Arbeit abnehmen. Nach Eingabe von "Erstelle eine Erinnerung" können Sie beispielsweise selbige anlegen, um sich zum gewünschten Zeitpunkt an ein Ereignis erinnern zu lassen. Alle von Cortana gespeicherten und verwalteten Informationen werden über alle Geräte hinweg synchronisiert, über die sie Cortana verwenden. Also auch auf einem Smartphone oder gar der Xbox One.

Cortana hilft aber auch bei der Umrechnung von Währungen (etwa "23 USD in Euro), beim Ermitteln der Uhrzeit (etwa "Wie spät London") oder mit einer Wettervorhersage ("wetter").

Über das Zahnrad-Icon gelangen Sie nach einem Klick in das Sucheingabefeld auf die Cortana-Einstellungen. Hier können Sie beispielsweise festlegen, dass Cortana nach dem Drücken der Tastenkombination Win-Taste + C aktiv werden soll. Außerdem können sie die Synchronisation mit anderen Geräten ab- und einschalten.

(PC-Welt)

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