Wie wirken sich wohl Discount-Tarife auf die Nutzung von Mobil- und Festnetztelefon aus, fragte sich Kerstin Döring im Rahmen einer Magisterarbeit an der Ludwig-Maximilians-Univerität in München. Dazu befragte sie online 350 Personen, die vorwiegend aus der Altersgruppe zwischen 20 und 29 Jahren rekrutiert wurden. Das Fazit klingt logisch: Je günstiger die Preise für Mobilfunkdienstleistungen sind, umso intensiver wird das Handy auch genutzt. Damit attestiert die Studie dem deutschen Handymarkt eine positive Zukunft: trotz hundertprozentiger Marktdurchdringung (rein rechnerisch besitzt jeder Deutsche ein Handy) ist noch viel Platz für Wachstum.
Alleine die Anschaffung eines Discount-Tarifs wirkt sich kaum auf die Festnetznutzung aus: über drei Viertel aller befragten Personen führen gleichlange Gespräche über ihren herkömmlichen Telefonapparat. Dafür erhöht sich die Bereitschaft, unbewusster zum Handy zu greifen: knapp 20% der Befragten gaben an, mit ihrem Discounter häufiger mobil zu telefonieren und auch längere Gespräche zu führen als vorher. Spannend ist auch die Frage, wer überhaupt zu Discount-Angeboten greift. Hier identifizierte Döring den unabhängigen Gelegenheitsnutzer als häufigste Gruppe: er ist knapp 30 Jahre alt, finanziell gut situiert und schreibt dem Mobiltelefon keinen außerordentlichen Nutzen zu. "Eingefleischte Handy-Routiniers" unter den Discount-Nutzern stellen mit 17 Prozent den geringsten Anteil an der Studie. Sie befassen sich intensiv mit dem Thema Mobilfunk und nennen mehr als zwei Endgeräte ihr Eigen. 15 Prozent von ihnen haben ihren Festnetzanschluss bereits abgeschafft.