Die Stimmung unter den Unternehmern der Republik hat sich seit vergangenem Herbst verbessert: Über ein Viertel (Herbst 2003: 21 Prozent) schätzt die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland für die kommenden sechs Monate positiv ein. Vor allem die Entwicklung der eigenen Firma wird rosig gesehen: Die Auftragslage habe sich in den vergangenen sechs Monaten gebessert, sagen 42 Prozent. Für das nächste halbe Jahr glauben 46 Prozent der Befragten an mehr Aufträge fürs eigene Unternehmen.
Besonders interessant an der Umfrage, die von der Management- und IT-Beratung Cap Gemini bei 1.723 Unternehmern, Vorständen und Geschäftsführern durchgeführt wurde, sind die regionalen Schwankungen. So liegt Hessen im Ländervergleich vorn, 36 Prozent sehen hier bessere Zeiten auf sich zukommen. Eine ebefalls gute Stimmung herrscht in Bayern, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Thüringen bildet das Schlusslicht und hat mit dieser Position Berlin als durchweg pessimistischstes Bundesland in der vorhergehenden Herbstumfrage 2003 verdrängt. Neben Sachsen-Anhalt ist jedoch Berlin immer noch in der Schlussgruppe vertreten, was die Wirtschaftsstimmung betrifft. Das vor einem halben Jahr in der Herbstumfrage 2003 noch so optimistische Bremen liegt jetzt ebenfalls auf den hinteren Plätzen.
In der Branchenbetrachtung haben die Unternehmen der Telekommunikation, der Banken und der Elektronik eine überraschend positive Sicht der wirtschaftlichen Entwicklung. So glauben in der TK-Branche 61 Prozent der Manager an eine positive Zukunft - der Durchschnitt lag bei 26 Prozent. Sehr negativ sieht hingegen die Handelsbranche das wirtschaftliche Geschehen der nächsten sechs Monate; 45 Prozent der Befragten gehen von einer Verschlechterung der Lage aus.
Die vollständigen Umfrageergebnisse gibt es im Internet unter www.wirtschaftsstimmung.de.
Meinung der Redakteurin
An der wirtschaftlichen Situation hat sich zwar nicht viel geändert, aber die Unternehmer haben das Jammern satt. Dass sie die eigene Entwicklung positiv einschätzen, zeigt: Sie besinnen sich wieder auf ihre Stärken und betrachten das eigene Unternehmen endlich nicht mehr nur als Spielball von Politik und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.