Redundanzen und Inkosistenzen beseitigt
Doch zurück zur Datenflut: Damit sie schnell und effizient kanalisiert werden kann, hat sich der FC Bayern für den Einsatz der In-Memory-Appliance HANA entschieden. Im Oktober 2014 wurde die Installation abgeschlossen. Zur Verfügung gestellt wird die Datenbanksoftware aus dem SAP-Rechenzentrum. Fichtner: "Das muss für unsere überschaubare Mannschaft ja auch betreibbar sein. SAP gibt uns hier Sicherheit und Flexibilität." Auf HANA laufen nicht nur die SAP Business Suite , sondern auch das Customer-Relationship-Management (CRM) und das Business Warehouse (BW).
Der Installation von HANA vorangegangen sind umfangreiche Aufräumarbeiten. Denn im Laufe der Internationalisierung hatten sich doch einige Redundanzen und Inkonsistenzen ergeben, die zunächst einmal bereinigt werden mussten.
Wie Fichtner berichtet, war es das vorrangige Ziel der Datenkonsolidierung, eindeutige Kundendaten zu bekommen. Quasi den "Golden Customer" mit einer 360-Grad-Sicht über alle Bereiche des Unternehmens hinweg. Dauerhaft abgelegt werden die Stammdaten im SAP-CRM-System: "Da gehen wir den konservativen Weg, an dieser Stelle können wir uns keine Experimente leisten", erläutert der CIO. Alle Informationen über ein Mitglied oder einen Fan sollen also an einer einzigen Stelle gespeichert werden, so dass er überall auf der Welt die für ihn relevanten Services bekommen kann.
Spätestens im kommenden Jahr will der FC Bayern dann die ebenfalls von SAP angebotene E-Commerce-Plattform "Hybris" in Betrieb nehmen. Damit sollen alle Kampagnen auf jeder Plattform - online wie offline und Shop wie Filiale - parallel laufen können.
Kennzahlen für die wichtigsten Prozesse
Aber nicht nur hinsichtlich der Daten, sondern auch in Bezug auf die Prozesse haben Fichtner und sein Team Konsolidierungsarbeit geleistet: So wurden für die 20 wichtigsten Business-Prozesse (beispielsweise Mitgliederfakturierung, Auftragsverarbeitung oder Peak-Phasen) Kennzahlen definiert und Performance-Ziele gesetzt. Im Fokus steht dabei die Ende-zu-Ende-Bearbeitung der Prozesse.
Besonders am Herzen liegt Fichtner die Integration mobiler Devices in das Gesamtsystem: "Wir arbeiten mit SAP daran, dass alle Daten über mobile Endgeräte erfasst werden und verfügbar sind." Dabei soll das "Open Data Proctocol" beziehungsweise das darauf basierende "OData for SAP" zum Einsatz kommen.