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SSDs verkaufen

06.11.2012
Von  und Martin-Roger Jones
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.

Tempo: Zugriffszeiten und Datenraten

Technischer Nachteil gegenüber SSDs: Die Schreib-Leseköpfe herkömmlicher Festplatten
Technischer Nachteil gegenüber SSDs: Die Schreib-Leseköpfe herkömmlicher Festplatten

Bei herkömmlichen 2,5-Zoll-Festplatten muss die Laufwerkssteuerung zunächst den gewünschten Datensektor suchen, den zuständigen Schreib-Lese-Kopf dorthin bewegen und warten, bis der Kopf ruhig über der Spur läuft. Im Mittel dauert das, je nach Modell, zwischen 6 und 10 Millisekunden. Eine SSD kann hingegen jede Speicherzelle direkt ansteuern und so unmittelbar auf Daten zugreifen. Sie benötigt dafür durchschnittlich nur ein hundertstel dieser Zeitspanne. Auf die Praxis übertragen ist so etwa die Datei- und Index-Suche auf einer SSD spürbar schneller.

Einen noch höheren Beschleunigungsfaktor erfährt die Fullstroke-Zugriffszeit - das ist die Zeitspanne, die die Schreib-/Leseköpfe bei den klassischen Scheibendrehern benötigen, um von den äußersten Datenspuren auf die innersten zu wechseln: Je nach Festplatte dauert dieser Vorgang zwischen 14 und 18 Millisekunden. Bei SSDs hingegen, die keine inneren und äußeren Datenspuren haben, erfolgt der Fullstroke wieder unmittelbar durch den direkten Zugriff auf Speicherzellen. Das kann bis zu 140 Mal schneller gehen, da die meisten SSDs für den Fullstroke nicht länger benötigen als für die mittlere Zugriffszeit.

Datenraten: mit 250 MB/s am technischen Limit

Rekord-Transferrate: sequenzielles Lesen der Intel X25-M SSDSA2MH080G1
Rekord-Transferrate: sequenzielles Lesen der Intel X25-M SSDSA2MH080G1

Der direkte Zugriff auf Speichersektoren verhilft SSDs auch zu sehr hohen sequenziellen Transferraten. Dieser Betriebsmodus zeigt das theoretische Maximum, das in der Praxis nur sehr selten erreicht wird; etwa beim Lesen und Schreiben riesiger Mengen kleiner Dateien. Beim sequenziellen Lesen liegt die maximale Datenrate zwischen 101 und 252 MB/s. Damit erreicht selbst die langsamste SSD noch deutlich höhere Datenraten als die aktuell schnellste herkömmliche 2,5-Zoll-Festplatte mit maximal 87 MB/s. Die schnellsten SSDs kommen mit über 250 MB/s fast an die Grenze des mit der SATA/300-Schnittstelle technisch Machbaren.

Neben dem deutlich überlegenen maximalen Tempo haben SSDs noch einen weiteren Vorteil gegenüber den klassischen Scheibendrehern: Sie bieten zudem eine konstant hohe sequenzielle Leserate. So liegt die Differenz zwischen minimaler und maximaler Leserate lediglich zwischen 0,8 und 13,4 MB/s, während sie bei ferromagnetischen Laufwerken zwischen 19 und 43 MB/s beträgt.

Weniger deutlich fällt die Überlegenheit der SSDs bei der maximalen Schreibrate aus. Zwar gibt es Hochleistungs-SSDs, die in der Spitze bis zu 214 MB/s erreichten. Allerdings pendelt sich ein Großteil der SSDs bei knapp 100 MB/s ein. Drei der von unserer Schwesterpublikation PC-Welt getesteten Geräte erreichten nur Schreibraten von 77, 69 sowie 43 MB/s, womit sie zum Teil deutlich unterhalb der Transferleistung von herkömmlichen 2,5-Zoll-Festplatten lagen, die häufig schon über 80 MB/s erzielen.

Einige SSDs mit MLC-Technik schwächeln bei den sequenziellen Schreibraten. So erreicht etwa die Transcend TS128GSSD25S-M minimal nur knapp ein Fünftel (19 Prozent) ihrer maximalen Schreibrate und fällt von knapp 134 auf magere 25,6 MB/s. Die minimale Schreibrate von SSDs mit SLC-Technik hingegen kann sich auf hohem Niveau behaupten. So kommt beispielsweise die Samsung MCCOE64G5MPP-0VA minimal mit 75,4 MB/s noch auf 74 Prozent der maximalen Schreibrate von gut 93 MB/s.

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