Sicher surfen im Web

So schützen Sie Ihre Privatsphäre im Internet



Der studierte Informatiker und Mathematiker Christian Bennefeld ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der eBlocker GmbH. Zuvor gründete er die etracker GmbH, ein Unternehmen für Website- Analyse und Online-Marketing-Optimierung. Mit eBlocker fokussiert er sich nun ausschließlich auf den Datenschutz und den Schutz der Privatsphäre im Internet.

Wirksamer Schutz statt Internet-Askese

Um es auf die Spitze zu treiben: Die sichersten Daten sind diejenigen, die gar nicht erst preisgegeben werden. Allerdings ist es heutzutage nicht mehr realistisch, das Web so eingeschränkt zu nutzen, dass keine persönlichen Informationen mehr nach außen dringen. Wer also nicht auf die Annehmlichkeiten der Online-Welt verzichten und dennoch seine Privatsphäre behütet wissen will, der benötigt einen 100-prozentigen Schutz seiner persönlichen Daten. Dieser basiert auf drei zentralen Elementen: einem Tracking-Blocker, einem Ad-Blocking-Modul, und - für alle, die komplett anonym surfen wollen - einem Mechanismus zur Verschleierung der eigenen Online-Identität. Hinzu kommt eine Reihe von einfachen Maßnahmen, die auch ohne die Installation spezifischer Lösungen möglich ist.

Zehn Tipps zum Schutz von Privatsphäre im Internet:

1) Stellen Sie jede Dateneingabe auf den Prüfstand! Wiegen Sie dabei genau ab, ob das Risiko einer Datenweitergabe in Relation zum gewünschten Nutzen steht.

2) Schöpfen Sie bestehende Privacy Optionen voll aus! Gerade Social Media-Plattformen haben eine Reihe von Konfigurationsmöglichkeiten, die jedoch häufig von der Nutzergemeinde nicht ausreichend genutzt werden.

3) Verwenden Sie mehrere Browser oder Browserprofile! Nutzen Sie für die großen Internet- und Social Media-Player wie Google oder Facebook ein separates Profil, während Sie alle weiteren Online-Aktivitäten über einen zweiten, komplett getrennten Browser tätigen, den Sie niemals zum Login bei den großen Playern verwenden.

4) Vermeiden Sie Google Chrome! Über den Web-Browser werden unterschiedliche Daten an Google gesendet, ohne dass Sie dies bemerken oder mit wenigen Handgriffen unterbinden könnten.

5) Seien Sie vorsichtig mit dem "Privaten Modus"! Dieser beseitigt zwar alle lokalen Spuren auf Ihrem Rechner, so dass Mitnutzer Ihre Historie nicht nachvollziehen können - Ihr Internet-Verhalten wird aber dennoch genauso erfasst und es kann z.B. über Canvas-Fingerprinting genau ihrer Person zugeordnet werden.

6) Vertrauen Sie keiner Do-not-track-Funktion! Selbst wenn Sie diese in Ihrem Browser aktiviert haben, gibt es Ihnen noch keine Sicherheit, dass Ihr Surf-Verhalten nicht erfasst wird. Große Unternehmen wie beispielsweile AOL erklären in ihren Datenschutzerklärungen explizit, dass sie die Do-not-Track-Funktion nicht berücksichtigen.

7) Verschleiern Sie Ihren "User-Agent"! Dieser wird stets im http-Protokoll übersendet und enthält eine Kennung des verwendeten Browsers und Gerätes. Er wird häufig zum Fingerprinting und Dynamic Pricing verwendet.

8) Verschleiern Sie Ihre Identität! Sobald Ihre IP-Adresse nicht mehr eindeutig zuzuordnen ist - zum Beispiel durch den Einsatz des Tor-Netzwerkes - kann selbst der First-Party-Anbieter den Verlauf Ihres Besuchs auf seiner Website nicht mehr genau rekonstruieren.

9) Nutzen Sie einen Ad-Blocker! Jede Internet-Werbung ist mit genauen Tracking-Mechanismen versehen, die Ihr Verhalten im Internet erfassen, anreichern und an 3rd-Parties weitergeben. Achten Sie dabei darauf, einen Blocker einzusetzen, der wirklich jede Werbung blockt und auch keine "unaufdringliche" Werbung durchlässt.

10) Nutzen Sie einen Tracking- Blocker! So gehen Sie sicher, dass Third-Party-Anbieter nachvollziehen können, wann Sie was im Internet angesehen, gelesen, geschrieben oder bestellt haben.

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