Neue WLAN-Standards

So schnell wird das Netz

07.06.2016
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 

802.11ah: WLAN für das Internet of Things

Eine Funktechnik, die alle Geräte - vom Kühlschrank bis zum Auto - ins Internet bringen will, muss große Reichweite und geringe Leistungsaufnahme bieten. Das will 802.11ah leisten. Der Standard soll im smarten Zuhause oder der smarten Fabrik zum Einsatz kommen, Wearables bei Fitness oder im Krankenhaus vernetzen und in Connected Cars den Verkehr steuern. Damit tritt 11ah in Konkurrenz zu Bluetooth sowie Zigbee und Z-Wave.

So funktioniert die Technik: Die hohe Reichweite von über einem Kilometer erreicht 11ah, weil es auf Frequenzen unter 1 GHz funkt. Je niedriger die Frequenz, desto besser breiten sich Signale aus. Ein Problem für Geräteentwickler könnte sein, dass weltweit unterschiedliche Frequenzbereiche für 11ah freigegeben sind. Zum Beispiel ist in den USA der Frequenzbereich 902 bis 928 MHz vorgesehen, während in Europa 11ah-Geräte nur im Bereich 863 bis 870 MHz funken dürfen.

Von den pro Region möglichen Kanäle, die mindestens 1 MHz breit sein müssen, hängt die Maximalgeschwindigkeit von 11ah ab. Da aber vor allem kurze Statusmeldungen oder kleine Datenmengen übertragen werden müssen, reicht eine Bandbreite von rund 150 KBit/s pro Funkkanal aus. 11ah arbeitet sehr sparsam, da der Standard in erster Linie Geräte mit kleinem Akku verbinden soll: Diese sollen sich daher sehr lange Schlafphasen gönnen dürfen, ohne dass sie der Router aus dem Netzwerk hinauswirft, weil sie nicht mehr aktiv sind.

Diese Produkte gibt es: Der Standard wird Mitte 2016 verabschiedet. Die ersten Produkte sind für 2017 geplant. Ab 2018 wird die Wi-Fi-Alliance dann Kompatibilitätstests durchführen und ein Zertifikat für Wi-Fi Halow vergeben - so lautet der Marketingname von 11ah. (PC Welt)

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