Studie "Digitale Agenda 2020" von CSC

So reagieren Unternehmen auf die Digitalisierung



Dr. Thomas Hafen ist freier Journalist in München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur in verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen Data Center, Telekommunikation und Cloud Computing.
Mehr als 90 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz glauben, dass die Digitalisierung in den kommenden fünf Jahren Auswirkungen auf den Wettbewerb haben wird. Das ergab eine Umfrage des IT-Dienstleisters CSC unter 500 Firmen in der DACH-Region. Die Studie zeigt, welche praktischen Konsequenzen die Befragten aus dieser Erkenntnis ziehen.

Die digitale Transformation findet bei Managern allgemein Beachtung, doch bei der Umsetzung hapert es. Obwohl mehr als 90 Prozent der von CSC Befragten davon ausgehen, dass die Digitalisierung den Wettbewerb verändern wird, hat in Deutschland nur knapp jede zweite Firma (48,6 Prozent) mit der Planung begonnen und eine digitale Agenda aufgestellt. In der Schweiz sind es dagegen schon 60 Prozent.

Durch die Digitalisierung wird sich die Wettbewerslandschaft verändern.
Durch die Digitalisierung wird sich die Wettbewerslandschaft verändern.
Foto: A Luna Blue - shutterstock.com

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Digitale Agenda 2020" von CSC. Der IT-Dienstleister hat dafür per Online-Interview 500 Entscheider aus Privatunternehmen in Deutschland (N = 300), Österreich (N = 100) und der Schweiz (N = 100) nach ihrer Digitalisierungsstrategie befragt. Der Schwerpunkt lag auf Entscheidungsträgern aus Unternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeitern sowie aus den Kernbranchen Industrie, Finanzen, Handel, Gesundheitswesen und IT. CSC wollte vor allem wissen, wie sich die Unternehmen die Umsetzung in der Praxis vorstellen und welche Hindernisse sie sehen.

Technik, Prozesse und Weiterbildung im Mittelpunkt

Für die meisten der befragten Unternehmen ist eine generelle Verbesserung der IT-Plattform der wichtigste Faktor, um die Digitalisierung zu beschleunigen. Mehr als 77 Prozent halten sie für wichtig oder sehr wichtig. Auf den weiteren Plätzen folgen die Verbesserung der Prozesse (74,4 Prozent Wichtig- oder Sehr-Wichtig-Nennungen), Aus- und Weiterbildung (74,2 Prozent) sowie die Erhöhung der Wertschöpfungstiefe (65,8 Prozent).

Knapp die Hälfte (49 Prozent) spricht sich dafür aus, die Position eines CDO einzuführen, der die digitale Strategie vorantreibt. In der Finanz- und Versicherungsbranche sind es sogar 55 Prozent. Darüber hinaus findet es jeder zweite teilnehmende Manager sinnvoll, digitale Geschäftsmodelle in selbständige Einheiten auszulagern. 58 Prozent der Befragten halten es für wichtig, sich Unterstützung durch spezialisierte Beratungsunternehmen einzukaufen

Finanzierung fraglich

Bei der konkreten Umsetzung sehen sich die Unternehmen mit einer Reihe von Hindernissen konfrontiert. Finanzierungslücken (32,8 Prozent) sowie Weiterbildungsdefizite technischer (31,8 Prozent) und fachlicher Art (33,0 Prozent) wurden DACH-weit am häufigsten genannt. In Deutschland beklagt vor allem der Handel Finanzierungslücken.

Positiv bewerten die Manager die grundsätzliche Offenheit der Beschäftigten, wenn es um digitale Neuerungen geht. Allerdings gibt es bei dieser Frage der Unternehmenskultur derzeit noch recht deutliche Unterschiede in Deutschland (15 Prozent), Österreich (21 Prozent) und der Schweiz (27 Prozent).

Die Kernergebnisse der Studie stehen zum Download zur Verfügung. Allerdings ist dafür eine Registrierung erforderlich.

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