Fünf Gigabyte kostenlosen Speicher gibt Apple zu jedem iCloud-Konto hinzu. Für den Anfang reicht das, aber nach einiger Zeit kann das Cloud-Fass überlaufen. Apple hat zwar seit dem Start von iCloud im Sommer 2011 die kostenpflichtigen Zusatzangebote im Preis reduziert, respektive die Volumina für gegebene preise erhöht, aber weiterhin nicht den freien Bereich vergrößert. Das ist insbesondere deshalb ärgerlich, weil seit der Zeit einige nützliche Funktionen in den Systemwelten zwischen Mac, iPhone und iPad hinzugekommen sind. So etwa die iCloud-Fotomediathek, mit deren Hilfe man all seine Bilder und Videos auf Apples Servern sicher speichern und beliebig auf seine Endgeräte herunterladen kann. Seit macOS Sierra wandert das Mac-Betriebssystem immer mehr in die Cloud, der iCloud-Desktop erlaubt es, all seine (wichtigen) Daten überall parat zu haben. Mit den eher mickrigen 5 GB kommt man nicht weit und wird weder iCloud-Fotomediathek noch iCloud-Desktop nutzen können. Hinweise, dass sich das mit iOS 11 und macOS 10.13 High Sierra ändert, gibt es keine. Immerhin wird es Apple aber erlauben, in der Familie den iCloud-Speicher aufzuteilen. Anstatt vier- oder fünfmal 200 GB zu mieten, kauft man eben 2 TB Speicher und teilt ihn sich auf.
Denn Apple will mit seinen Services Kundschaft anlocken und verkauft Speicherupgrades für Intensivnutzer. Die Preise (Stand Juli 2017): 50 GB kosten 0,99 Euro, 200 GB kosten 2,99 Euro und für 2 TB sind 9,99 Euro fällig, jeweils monatlich.
iCloud-Speicher voll? Aufräumen hilft!
Verzichten wir aber darauf, unsere Fotos und Dokumente in der Cloud zu speichern und kümmern uns um das Backup unserer Daten jeweils lokal, können wir mit den kostenlosen 5 GB durchaus auskommen. Dafür müssen wir aber selbst etwas tun.
Denn mit ein klein wenig Aufräumen schrumpfen wir unseren Platzbedarf schnell unter die Gratis-Grenze und verzichten dankend auf ein kostenpflichtiges Upgrade. iCloud speichert zwar viele Daten wie unsere Kontakte, iWork-Dokumente, Termine, Aufgaben und Spielstände von iOS-Apps, aber nur zwei Arten von Daten rauben wirklich viel Platz: E-Mail-Postfächer und iOS-Backups. Sieht man einmal von dem Sonderfall iCloud-Fotomediathek ab (siehe weiter unten).
iCloud: Was zählt, was nicht?
Der iCloud-Speicher wird von E-Mails, iCloud-Dokumenten und iOS-Backups gefüllt.
Die E-Mails der vergangenen Jahre aufzuräumen, ist mühselig, dauert ewig und ist letztlich nur mäßig effektiv. iOS-Backups machen es uns dagegen ganz einfach, schnell viel Platz in der iCloud zu schaffen. In den iCloud-Einstellungen auf dem iPhone, iPad und auch am Mac können wir genau sehen, was wie viel Speicherplatz verbraucht.
Aufräumen am Mac
Unter macOS stecken die Einstellungen unter: "Systemeinstellungen > iCloud > Verwalten". Dort sehen wir, welche Anwendungen und Datentypen wie viel Speicher belegen. E-Mails können wir nur direkt in Mail aufräumen. Gerade für Nutzer, die gerne ihre komplette Mail-Geschichte in einem iCloud-Mailarchiv aufbewahren, kann es sich an dieser Stelle lohnen, die Archive lokal statt in der Cloud abzulegen: Dafür wählen wir in Mail das entsprechende Postfach aus der Seitenleiste aus und wählen per Rechtsklick den Befehl "Postfach exportieren" und bestimmen, wo das Archiv abgelegt werden soll. Im Anschluss an den Speichervorgang können wir das iCloud-Mailarchiv leeren und so Speicherplatz zurückgewinnen.
Andere Programme räumen wir direkt im iCloud-Speichermenü von macOS auf. Das gilt auch für Dokumente und Daten, also Pages-Dokumente, Keynote-Präsentationen, Numbers-Spreadsheets, Dokumente aus Textedit oder Bilder und PDFs aus Vorschau. Vorsicht: Daten einer dieser Apps lassen sich nur komplett löschen. Will man nur einen Teil der Daten los werden, hilft ein Blick in die tief in macOS versteckten Sync-Ordner von iCloud. Dabei hilft das kostenlose Tool Plain Cloud. Es zeigt in einer simplen Darstellung, welche Apps Daten über iCloud synchronisieren (Achtung: Auf keinen Fall Dateien innerhalb der iCloud-Sync-Ordner verschieben oder löschen, da die Dateien sonst unbrauchbar werden können. Plain Cloud stammt jedoch von einem nicht verifizierten Entwickler, man kann es auf dem Mac nur mittels Sekundärklick über das Kontextmenü öffnen.)
Unter "Backups" sehen wir auch in den macOS-Einstellungen Sicherungen aller iOS-Geräte. Diese können wir hier komplett löschen, beispielsweise, wenn eines der gesicherten Geräte längst verkauft ist. Auch wenn wir unser iPhone zwischendurch neu eingerichtet haben, legt iCloud ein neues Backup an und behält das alte. Um die Backups im Detail auszumisten, müssen Sie dies direkt auf dem jeweiligen iOS-Gerät machen.