Plötzlich kaufen Unternehmen wieder Windows-7-Lizenzen – so, als würden morgen alle Shops zusammenbrechen. Aber nicht nur dieser Kauf überrascht. Was die Fachhändler in Q2/15 noch alles nachgefragt haben, darüber informiert das Marktbarometer des Vergleichsportals ITscope.
Auf dieser Plattform suchen heute mehrere tausend Fachhändler und IT-Dienstleister nach tagesaktuellen Informationen, Preisen, Lagerverfügbarkeiten und weiteren Daten zu IT-Produkten. Die Mengen an Klickzahlen des Portals – und genau das liefert der vierteljährliche Marktbarometer – geben einen guten Überblick über die aktuelle Nachfrage im Channel.
Software: Bei Windows 10 mit dem Upgrade sparen
Windows 10 ist frisch auf dem Markt, doch Windows-7-Lizenzen gehen im Channel weg wie warme Semmeln. Auf der ITscope-Rangliste sind sie gleich mehrmals in den Top 15 enthalten.
Wieso? Die Antwort ist einfach: Durch die relativ simple und kostenlose Upgrade-Möglichkeit auf Windows 10 des in die Jahre gekommenen OS erhoffen sich viele Kunden ein Schnäppchen.
Benjamin Mund, Geschäftsführer von ITscope erklärt: "Gerade für End-User, die jetzt noch XP oder ältere Versionen nutzen, ist die aktuell begrenzt gültige Upgrade-Möglichkeit interessant, sodass die Siebener- und Achter-Versionen jetzt im Ranking deutlich nach oben geklettert sind."
So ist es vermutlich auch kein Zufall, dass die Windows-7-Professional-Lizenz (FQC-08291) preislich fast identisch mit der Windows-8.1-Lizenz (FQC-06942) ist.
Der Grund: Für den Endanwender spielt es in der Regel keine Rolle, welche Upgrade-Quelle er für die Professional-Version von Windows 10 nutzt. An ein Windows 10 Professional kommen Händler folglich mit knapp über 110 Euro (HEK) auf diesem Wege günstig heran. Zum Vergleich: Die Standard-Variante von Windows 10 ist über die gefragte Lizenz Windows 8.1 WN7-00619 für bereits 75 Euro HEK erhältlich.
TFT: Groß und billig muss er sein
Bei Apple ist es schon lange Standard. Nun steigt auch die Nachfrage bei anderen Hersteller mit übergroßen Bildschirmen.
Vorne mit dabei ist Samsung. Gleich zwei hochauflösende Geräte positionieren die Koreaner im Bereich größer als 24 Zoll in den Top 15: den U28D590DS mit 4K-Auflösung und TN Panel und den S27D850T mit 3K-Auflösung und PLS Panel.
Besonders wegen seiner Größe, Auflösung und dem Preisrückgang von fast 500 Euro (aktuell ca. 350 Euro) favorisieren die Fachhändler den U28 gegenüber den mit einem neueren Panel ausgestatteten S27.
Fazit: Groß und preiswert – das ist bei Monitoren für die Fachhändler wohl das ausschlaggebende Argument für den Kauf.
Festplatten: Harddisks immer noch gefragt
Samsung ist nicht nur bei den Monitoren vorne mit dabei. Auch bei den Festplatten – insbesondere bei SSDs – zeigt der Konzern, wie es geht: Spitzenreiter ist mit weitem Abstand die EVO 850, die gleich sechsmal im Ranking vertreten ist. Am meisten klicken die Fachhändler auf die 250-Gigabyte-Variante, die teilweise zu Kampfpreisen von unter 90 Euro im Einkauf angeboten wird.
Hingegen hat es die vergleichsweise teure 1-TB-Variante (um die 300 Euro im EK) nur mit Mühen in die Top 15 geschafft.
"Sowohl für SSDs als auch für Standard-Harddisks gilt aus Händlersicht, dass mit diesen Produkten kaum noch Marge erzielbar ist. Wie man auf ITscope.com leicht verfolgen kann, unterscheiden sich die günstigeren Standard-Händler-EKs der Distributoren nicht mehr viel von den Netto-Preisen der Endkunden-Preisvergleicher. Die auf dem ITK-Markt sinkenden Margen machen sich im Komponentenbereich, wo große Stückzahlen austauschbarer Standardprodukte gehandelt werden, eben besonders stark bemerkbar", so ITscope-Geschäftsführer Mund.
Aber auch HP hat sich im Festplattengeschäft etabliert: Die Business-Platten HP Enterprise mit 300 Gigabyte und 600 Gigabyte sind hier die Hausmarken.
Der Dauerbrenner unter den Festplatten ist die Seagate ST1000DM003, die seit 2011 im Katalog verzeichnet ist und immer noch erfolgreich nachgefragt wird. (tö)