Ovis von Vilisto: Es lernt Sie kennen
Muss man denn im Smart Home immer gleich alles mit einer App steuern? Nicht zwangsweise, dachte sich Vilisto und entwickelte mit Ovis ein Thermostat, das die Kommunikation auch ohne Cloud ermöglicht. Das lernfähige Thermostat schaut sensorbasiert genau, wer sich wann im Haus wo bewegt und passt die Temperatur in den Räumen an die Gewohnheiten der Bewohner an.
Ist das Badezimmer beispielsweise unter der Woche zwischen sechs und sieben Uhr hochfrequentiert, merkt sich das Thermostat dies und der Gang ins kalte Badezimmer ist passé.
Voll ausgestattet mit Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren und mit Zugriff auf aktuelle Wetterprognosen ist das Ovis im IoT-Zeitalter angekommen. Nutzer, die nicht auf eine App verzichten wollen, können das intelligente Thermostat aber auch über das Smartphone bedienen. Voraussetzung für die Nutzung des Thermostats "Ovis" (lateinisch für Schaf) ist ein Gateway, der "Shepherd" (englisch für Hirte). Die Kommunikation erfolgt via ZigBee-Funkprotokoll-2,4 GHz. Im Thermostat sorgen zwei AA-Batterien für die Stromversorgung.
Tado: Heizt standortabhängig
Alexa, erhöhe bitte die Temperatur im Schlafzimmer um zwei Grad - so hören sich bereits heute Unterhaltungen im voll vernetzten IoT-Zuhause an. Die Münchener Firma Tado hat eine Reihe smarter Lösungen für die Temperatursteuerung im Portfolio. Besonders Besitzer von Amazon Echo und Apple Homekit dürfen sich freuen. Das Tado-System setzt Sprachbefehle an Alexa oder Siri in die Realität um.
Zum Einstieg eignet sich beispielsweise das Starter-Kit von Tado: zwei Aufsätze für die Heizung, eine Bridge (das Gateway) und eine übersichtliche App - alles für knapp 200 Euro. Die App gibt es für iOS, Android und Windows. Übersichtlich zeigt sie Statistiken zum Heizverhalten an, ermöglicht es dem Benutzer einen Zeitplan festzulegen und von der Ferne auf die Heizung zuzugreifen. Außerdem verwendet Tado die App, um den Standort des Benutzers festzustellen. Der Thermostat von Tado regelt die Heizung dann automatisch herunter, sobald alle Bewohner das Haus verlassen haben, und heizt rechtzeitig wieder auf, bevor der erste Bewohner wieder nach Hause kommt.
Im Gegensatz zum reichhaltigen Markt mit vernetzten Stellantrieben ist Tado auch für Eigenheimbesitzer spannend. Neben Lösungen für die zentrale Heizungssteuerung dockt der Anbieter an verschiedenen Stellen Ihres Heizsystems an. An welchen genau, ermitteln Sie mit dem Produktfinder auf der Seite des Herstellers.
Netatmo: Siri dreht die Heizung auf
Der französische Hersteller Netatmo deckt mittlerweile so gut wie alle Bereiche des smarten Zuhauses ab. Und natürlich steht auch bei den Heizkörperthermostaten die minimalistische Designlinie des Herstellers im Fokus.
In Sachen Funktionen lassen die Franzosen fast keine Wünsche offen. Individuelle Heizpläne für jeden Raum, eine schicke App mit einem übersichtlichen Dashboard, Fernzugriff auf den Heiz-Thermostat via Internet und eine Fenster-Offen-Erkennung ist nur ein Auszug der Featureliste.
Funk-Steckdosen: Geräte im Haus intelligent schalten
Zudem ist das System kompatibel zum Apple Home Kit. Der Anwender kann so vor der Dusche in sein iPhone sprechen und Siri beauftragen, das Bad mit 23 Grad vorzuheizen. Gleiches funktioniert mit Amazon Echo. Zur IFA 2017 kündigte Netatmo zudem an, dass der Thermostat auch kompatibel zu Google Home/Assistent sein wird.
Neben den Thermostaten am Heizkörper selbst, bietet der Hersteller mit seinem Netatmo Raumthermostat auch eine zentrale Steuerungslösung für Gas- , Holz- und Heizölkessel an.
Fazit: Die Zukunft der Heizungssteuerung hat begonnen
Hersteller smarter Thermostate versprechen bis zu einem Drittel geringere Heizkosten. Ob dieses Versprechen sich immer erfüllt, hängt vom Einzelfall ab. Auch ohne smarte Thermostate kann man Heizkosten sparen. Beim Aufspüren von Wärmebrücken hilft zum Beispiel eine Wärmebildkamera wie die Flir One.
Der Komfortgewinn, den man durch intelligente Thermostate erzielt, dürfte dagegen tatsächlich fast immer spürbar sein. Insbesondere wenn die Wohnung längere Zeit leer steht und man bei der Ankunft trotzdem eine wohlige Wärme vorfinden will.
Besonders für Mieter und Wohnungsbesitzer, die keinen Zugriff auf die zentrale Heizanlage haben, sind die mit dem Smartphone verbundenen Heizkörperstellantriebe ein überlegenswerter Luxus für kalte Wintertage.
Tipp: Wer gerade in der Bauphase steckt, der tut gut daran zu denken, wie er bei seinem neuen Eigenheim ganzheitlich die Energiekosten senkt. Nur mit ein paar smarten Thermostaten ist es da nicht getan. (PC-Welt)