Alles andere als eine Billigmarke war Sharp in den 70er- und 80er-Jahren. Und bei vielen Produkten ist das auch so geblieben. Umso größer das Erstaunen, wenn man sieht, wie Sharp in jüngster Zeit den Projektorenmarkt von unten mit günstigen Angeboten bei den Discountern aufrollt.
Das jüngste Schnäppchen schlug Ende Juli 2004 bei Penny auf. 799 Euro für den PG-B10S mit SVGA-Auflösung, 1.200 Ansi-Lumen, einem Kontrastverhältnis von 400:1 und 4:3-/16:9-Umschaltung ist wahrhaft ein Wort, bei dem manch anderem Anbieter wohl die Spucke wegbleibt. So ist es denn auch kein Wunder, dass Sharp den deutschen Marktanteil laut jüngsten DTC-Zahlen von 3,66 Prozent im vierten Quartal 2003 über 6,16 Prozent im ersten Quartal 2004 auf zuletzt 19,12 Prozent steigern konnte. Von einer Billigstrategie kann laut Sharp-Produktmanager Peter Heins aber keine Rede sein. Vielmehr habe man den Crossover-Channel genutzt, um das ganze Heimkinosegment voranzutreiben, ohne dabei den Fachhandel "nachhaltig zu stören".
Beinahe erinnert der steile Aufstieg Sharps an das Wunder von Aldi-Lieferant Medion, der im vierten Quartal 2003 mit einer einzigen Aktion 23,32 Prozent Marktanteil erlangte und dann plötzlich wieder in der Versenkung verschwand. Wie viele von den Geräten sowohl im Fall von Medion als auch von Sharp tatsächlich verkauft werden, darüber scheiden sich die Geister. Mehr zu diesem Thema lesen Sie in unserem Projektoren-Special in der Ausgabe 37/04.
Klaus Hauptfleisch