Schwachpunkt Nummer 1: Ungeschützte virtuelle Maschinen
Eine virtuelle Maschine soll sich schon vom Prinzip so wenig wie möglich von einem physikalischen Rechner unterscheiden. Dadurch gilt dies leider auch für Sicherheitslücken und die damit verbundene Anfälligkeit gegenüber Viren und Schadsoftware. So lautet eine wichtige Regel:
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Jede virtuelle Maschine muss, genau wie ein gewöhnlicher Computer oder Server, in das Patch-Management und in die Antiviren-Lösung eingebunden werden.
Warum geschieht das aber so selten? Weil die Eingliederung der virtuellen Maschine, die "on top" eines normalen Systems läuft, mit den normalen Patch- und Updatezyklen sich zwangsläufig auf die Arbeitsgeschwindigkeit des Rechners auswirkt. So kann es durchaus passieren, dass Host- und Gast-Betriebssystem gleichzeitig die Antiviren-Software starten, um die Festplatten nach Schadsoftware zu durchsuchen. Aus diesem Grund gilt:
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Je besser die Integration in das Host-System gelungen ist, desto aufmerksamer und wachsamer muss der Anwender sein.
Deshalb erfordert gerade die Verwendung des sogenannten XP-Modus unter Windows 7 mit der seiner guten Integration in das Host-Betriebssystem vom Benutzer eine hohe Aufmerksamkeit:
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Der Anwender muss nicht nur auf Sicherheitsmeldungen seines "drunter liegenden" Windows 7 achten, sondern
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gleichermaßen auf die Meldung des Windows XP-Systems achten.
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Noch kritischer verhält es sich, wenn Hostsystem und Gastsystem voneinander abweichen: Beispielsweise wenn auf einem MacOS-Computer ein Windows- oder Linux-System virtualisiert betrieben wird.
Nur durch ein intensives und robustes Patch-Management und der Ausstattung mit einer möglichst Betriebssystem-übergreifenden Antiviren-Lösung ist ein sicherer Betrieb im Unternehmen möglich. Natürlich lassen sich für die verschiedenen Betriebssysteme auch unterschiedliche AV-Lösungen aufsetzen, doch dann müssten die IT-Profis mit unterschiedlichen Management-Konsolen arbeiten und könnten nicht auf alle Daten über eine Oberfläche zugreifen.