Eine gemeinsame Entwickler-Plattform für mobiles Linux haben sechs Schwergewichte der Handy- und Tk-Branche ins Auge gefasst. Wie Panasonic Mobile Communications mitteilt, hat es zusammen mit Motorola, Vodafone, NTT DoCoMo, Samsung und NEC eine Stiftung ins Leben gerufen.
Schwerpunkt der Aktivitäten dieser Stiftung wird Unternehmensangaben zufolge die Entwicklung und der Vermarktung eines Application Programming Interfaces (API) sein, des Weiteren die Spezifikation und die Architektur. Geplant sei eine Referenz-Implementierung des Mobil-Betriebssystems, die Mobilfunk- und Chiphersteller sowie Software-Entwickler verwenden können. Zudem soll eine Testumgebung Entwicklern ermöglichen, ihre Produkte an die Spezifikation anzupassen und zu testen.
Ganz uneigennützig sind die sechs Stiftungsmitglieder nicht: Ein freies Open-Source-Betriebssystem würde sie billiger kommen als die Lizenzierung proprietärer Systeme, wie sie beispielsweise Microsoft mit "Windows Mobile" und Symbian anbieten. Derzeit basteln die beiden Initiativen Linux Phone Standards Forum und Mobile Linux Initiative an Linux-Betriebssystemen für Handys, sind aber über Ankündigungen noch nicht hinaus gekommen.
Dennoch könnten sich die sechs Stftungsmitglieder die Begeisterung der weltweiten Linux-Community nutzen und von deren Kenntnissen profitieren. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Stiftung klare Regeln für die faire Verteilung der Beiträge erstellen.
Wieviele Mobiltelefone derzeit unter Linux laufen, ist umstritten. Marktforscher IDC hat rund zwölf Prozent errechnet. Die Marktanteile von Palm OS und Windows Mobile liegen bei fünf beziehungsweise 13 Prozent. Der Rest läuft unter Symbians Betriebssystem, unter anderem auf denen Nokias, das wiederum an Symbian beteiligt ist. (wl)