Willkommen in der HP-Familie
Die Transaktion soll bis zur zweiten Jahreshälfte 2017 abgeschlossen sein, soviel ist zumindest sicher. "Drucker und Multifunktionsgeräte unter der Marke Samsung werden nach Abschluss der Übernahme noch für zwei Jahre, Verbrauchsmaterialien und Ersatzteile für fünf Jahre weitergeführt", verspricht Höpfner. Zudem werde die offene Entwicklerplattform "Smart UX" weitergeführt. Alle bestehenden Verträge, Rabattierungen und Programme mit Partnern und Händlern sollen zu den jeweilig vereinbarten Konditionen erfüllt werden. "Zwischenzeit bleiben Samsung und HP zwei getrennte Marken, die ihren jeweiligen Geschäftsinteressen nachgehen", erläutert der Samsung-Druckerchef.
Höpfner hat ein weiteres Argument in der Tasche, um Händler zum Weitermachen zu bewegen: "Samsung möchte das kommende Geschäftsjahr mit einer stabilen Partnerbasis abschließen, um Samsung-Partner in eine gute Position für eine zukünftige Zusammenarbeit mit HP zu bringen", bekräftigt er. Allerdings will das gar nicht jeder. Zudem sind die Vorstellungen, wie dies geschehen soll, äußerst schwammig. Es gibt weder Aussagen zu künftigen Vertriebs- und Personalstrukturen, noch zur Standortfrage. "Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht kommentieren", äußert sich Christian Mehrtens, Vertriebsdirektor Mittelstands & Partnervertrieb bei HP. Der Prozess könne bis zu einem Jahr dauern. Man werde sich erst einmal den Service und den Vertrieb der Samsung-Druckersparte "anschauen". Der oberste HP-Chef Dion Weisler hat auf dem Canalys Channels Forum in Barcelona den Samsung Partnern zumindest eine Option für eine Zusammenarbeit eröffnet: "Die Channel-Partner sind in der HP-Familie willkommen", erklärte er.
Im Büromaschinenkanal unterrepräsentiert
Auch für HP ist die Übergangszeit eine Herausforderung. Derzeit führt das Unternehmen 15 neue Drucker-Produktfamilien ein, darunter im A3-Lasersegment einige Produktreihen, die zusammen mit Samsung entwickelt worden und mit Samsung-Technologie ausgestatten sind. Bisher spielt der Konzern im A3-Segment kaum eine Rolle. Der traditionelle Kopierermarkt wird hierzulande immer noch durch die Büromaschinenspezialisten dominiert, einem Kanal, den sich HP erst noch erschließen muss. Auch für Samsung war das in der Vergangenheit nicht einfach. Zwar konnte man in Schwalbach einen Stamm an Händlern aufbauen, die Absatzzahlen blieben aber hinter den hohen Erwartungen der Koreaner zurück.