Erste S/4HANA-Releases laufen aus der Standardwartung
Mit SAP S/4HANA Cloud Safekeeper hat der Konzern einen weiteren Migrationsservice vorgestellt. Das Angebot richtet sich an Kunden, die für eine vollständige Migration mehr Zeit benötigen. Safekeeper ist SAP zufolge auf die Anforderungen von Kunden mit älteren Releases von SAP S/4HANA abgestimmt, deren Releases bald aus der Standardwartung laufen.
Mit SAP S/4HANA Cloud Safekeeper könnten diese Kunden ihre Systeme für eine Aktualisierung auf die neueste Version von SAP S/4HANA vorbereiten. Safekeeper enthalte Upgrade-Services, eine Optimierung der Infrastruktur und unterstütze das System des Kunden für weitere zwei Jahre mit Updates und Patches.
SAP S/4HANA Cloud Safekeeper im Einzelnen:
Für S/4HANA-On-Premises-Releases, die 2025 aus der Wartung laufen, stellt SAP noch für 27 Monate Sicherheits-Updates, Bug-Fixes und Legal Patches zur Verfügung.
Zusätzlich stellt SAP stellt ein Sandbox-System zur Verfügung, um ein neues Release zu migrieren. Die Voraussetzung, um den SAP-Safekeeper-Service zu subskribieren, ist ein gültiger RISE-with-SAP-Vertrag. Kunden, die keinen Safekeeper-Vertrag abschließen, erhalten weiterhin kundenspezifische Wartung.
"Jedes Unternehmen braucht eine Cloud-First-Geschäftsstrategie", sagte Eric van Rossum, Chief Marketing Officer für Cloud-ERP bei SAP. "Es ist wichtiger denn je, dass Kunden ihre Migration und Modernisierung jetzt in Angriff nehmen, um die Möglichkeiten aktueller Cloud-Innovationen - etwa KI und Nachhaltigkeitslösungen - nutzen zu können." Der Hersteller bemüht sich, die Vorteile seines RISE-Programms herauszustellen. Es schaffe das nötige Vertrauen, auch hochkomplexe ERP-Systeme in die Cloud zu migrieren. Eigenentwicklung von Code würden überflüssig, Datensilos abgebaut und die Komplexität von Prozessen verringert.
SAP-Anwender und die Cloud - ein schwieriges Verhältnis:
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Das Programm RISE with SAP Migration and Modernization helfe Kunden, innovationsfähig zu werden und zu bleiben, werben die SAP-Verantwortlichen. So könnten sie von kontinuierlichen Updates und Innovationen zu profitieren. Nach der Umstellung auf die Cloud übernehme SAP das Management der Kundensysteme und sorge damit für höhere Zuverlässigkeit, mehr Sicherheit und bessere Compliance.
DSAG: Anwender wissen SAP-Initiative zu schätzen
Bei der DSAG wertet man die Ankündigung SAPs als Erfolg der eigenen Bemühungen. Es sei erfreulich, dass SAP nun reagiert, hieß es von Seiten der Anwendervertreter. "Mit der aktuellen Ankündigung macht die SAP deutlich, dass sie sich der Komplexität der Herausforderungen bewusst ist, mit denen Kunden beim Umstieg auf die Cloud konfrontiert sind", erklärte Christine Grimm aus dem Vorstand der DSAG. Das Angebot trage ihren bisherigen Investitionen in die vorhandenen Systeme Rechnung. "Mit der Erweiterung von RISE with SAP um finanzielle Anreize und Unterstützung bekräftigt die SAP ihr Versprechen, Kunden auf ihrem Weg in die Cloud aktiv zu unterstützen und damit die Umstellung zu erleichtern. Bei der DSAG wissen wir diese Initiative und das dadurch gezeigte Entgegenkommen der SAP zu schätzen."
Die Wogen scheinen also vorerst geglättet und der Streit zwischen SAP und seinen Kunden beigelegt. Allerdings scheint es nach wie vor Bedarf an Feintuning zu geben. "Ziel muss es sein, dieses Angebot in Zusammenarbeit mit der SAP weiter zu verbessern und auszubauen", lässt Grimm von der DSAG durchblicken, "damit die besonderen Anforderungen und Probleme unserer Mitglieder berücksichtigt werden, die sich für einen Transformationsprozess in die Cloud entscheiden".