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SAP Business Suite auf HANA im Analystenurteil

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Für Ovum-Analyst Tony Baer liegt der Hauptnutzen der Business Suite auf HANA nicht primär in der schnelleren Informationsverarbeitung, sondern eher in den neuen Sichtweisen, die auf Geschäftsdaten möglich sind.
Für Ovum-Analyst Tony Baer liegt der Hauptnutzen der Business Suite auf HANA nicht primär in der schnelleren Informationsverarbeitung, sondern eher in den neuen Sichtweisen, die auf Geschäftsdaten möglich sind.
Foto: Ovum

"Wenn künftig OLTP- und OLAP-Systeme in einer einzigen Umgebung laufen, können die Endanwender Analysen und Abfragen beliebiger Granularität, Aggregation und Dimension in Echtzeit direkt bis hinunter auf den einzelnen Datensatz durchführen", erklärt Rüdiger Spies. Zugleich wird die Komplexität bisheriger IT-Architekturen reduziert, wenn Transaktionssysteme und OLAP-basierte Business Warehouses in nur einer IT-Infrastrukturumgebung betrieben werden können.

HANA-Umstieg erfolgt auf Raten

Laut den Ovum-Analysten wird der Betrieb von Applikationen der SAP Business Suite direkt auf SAP HANA den Markt für Enterprise Software verändern. Allerdings werde es sich dabei um einen längeren Transformationsprozess handeln.
Keine Firma werde ihre bisher eingesetzten Datenbanken quasi über Nacht auswechseln, sondern erst einmal die bestehenden ERP-Investitionen schützen. "Der Umstieg auf SAP HANA wird gleitend erfolgen", bestätigt auch Rüdiger Spies. "Für eine komplette Migration fehlt derzeit sowohl den internen IT-Organisationen als auch externen Beratungen noch das nötige Know-how."

Zunächst werden Firmen, so Rüdiger Spies, vor allem neue SAP-Anwendungen auf Basis von SAP HANA auf der In-Memory-Plattform betreiben. Zwar lasse SAP den Anwendern auch künftig die Wahl in Bezug auf Datenbanktechnologien und deren Hersteller, doch die Geschwindigkeitsvorteile werden sich nur mit der HANA-Datenbank vollständig nutzen lassen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist für Rüdiger Spies, dass SAP mit der HANA-Plattform nun als Anbieter in den Datenbankmarkt eintritt. "Das dürfte zu Spannungen mit den etablierten Datenbankanbietern führen." Ähnlich beurteilen dies die Analysten der Experton Group. Sie sehen insbesondere Konflikte mit der Datenbankplattform von Oracle, auf der heute die Mehrzahl der SAP-Installationen läuft.

Weniger als sechs Monate für In-Memory-Migration

Laut den Experton-Analysten sollte sich jeder SAP-Anwender mit dem Thema beschäftigen und die bestehenden Alternativen für sich selbst, sein Umfeld und insbesondere seine zukünftigen Business-Ziele überprüfen. Bestandskunden, die auf die SAP-HANA-Plattform migrieren wollen, können dies mittels eines Erweiterungspakets tun.

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