Der Bildschirm-Hersteller Samsung SDI hält die kostengünstige Massenproduktion von aktiven OLED-Panels, sogenannten AMOLEDs, ab 2009 für realisierbar.
Wie das Branchenportal DigiTimes berichtet, wird diese Technologie, die mit einer Aktiv-Matrix von Dünnschichttransistoren aus amorphem Silizium arbeitet, bald auch in größeren Geräten verfügbar sein. Samsung-SDI-Vizepräsident Woo-Jong Lee geht davon aus, dass AMOLED-Displays dann sowohl für Monitore und Notebooks als auch für TV-Geräte Marktreife erlangen werden. Ab 2010, so prognostiziert das Unternehmen, werde man entwicklungsbezogen dazu in der Lage sein, diese Technologie auch in flexiblen Applikationen einzusetzen.
"Alles, was größer als zwei Zoll ist, wird heutzutage mit AMOLED-Displays versehen. Die Vorteile sind neben hohen Energieeinsparungen vor allem das brillante Kontrastverhältnis. Neben den großen Produktionskosten belasten die produzierenden Unternehmen vor allem die geringe Lebensdauer des organischen Materials. Dieses hält durchschnittlich nur rund 30.000 Stunden durch", so Michael Wöginger, Vorstand der Actron AG, einem deutschen Vertriebshandel für elektronische Bauteile.
Laut dem Experten sei ein umfassender Vertrieb dieser "Zukunftstechnologie" jedoch erst in einigen Jahren denkbar. Zudem sollte berücksichtigt werden, dass "die großen Marktführer zuerst den japanischen und dann auch den US-amerikanischen Markt beliefern werden", so Wöginger.
Experten sehen eines der Hauptprobleme bei der Herstellung dieser Beleuchtungen darin, dass die Kosten exorbitant hoch ausfallen. Aus Branchenkreisen hieß es bislang noch, dass es offen sei, ab wann zu konkurrenzfähigen Preisen in großen Stückzahlen produziert werden könne.
Trotz der Probleme geht Lee davon aus, dass die Herstellung von bis zu drei Mio. Stück pro Jahr ab 2009 möglich ist. Als Voraussetzung für eine bedarfsorientierte Margensituation, die für Samsung SDI derzeit noch bei 1,5 Millionen AMOLED-Panels liegt, sieht der Fachmann die drastische Senkung der Kosten als unumgänglich. So rechnet man ab Ende 2010 sogar damit, dass die Produktionskapazitäten bis zu diesem Zeitpunkt verdoppelt werden können.
Die Panel-Branche sieht somit ein großes Innovations- und Wachstumspotenzial in der Weiterentwicklung herkömmlicher LCD- und Plasma-Beleuchtungstechnologien.
Aufgrund der derzeit aber noch nicht realisierten Massentauglichkeit werden sich AMOLEDs laut dem südkoreanischen Marktforschungsunternehmen Displaybank zu Beginn noch gegen LCD- und Plasma-Bildschirme durchsetzen müssen.
Der Hoffnungsträger ist der Energieverbrauch, der seit 2003 kontinuierlich nach unten verbessert wurde und gegenüber anderen Systemen eine langfristig lohnende Alternative darstellt. Marktbeobachter DisplaySearch hingegen geht davon aus, dass OLED-Verkäufe, inklusive aktiver und passiver Matrix-Bauart, 2008 um 69 Prozent auf über 826,5 Millionen Dollar ansteigen werden. (pte/go)