RSA Deutschland erreicht Ziele, Gesamtkonzern nicht

25.10.2001
Die jüngste Shopping-Tour des Sicherheitsspezialisten RSA Security trägt Früchte. Auf der Systems zeigten die Mainzer mit "Clear Trust" die neueste Errungenschaft für den Produktbereich Authentifizierung.

IT-Sicherheitsanbieter RSA Security residierte auf der Sys-tems bei seinen Distributionspartnern. Ein Thema der Messe: der neue Produktbereich "Autorisierung". So war der Security-Experte unter anderem auf dem Stand des Spezialdistis Computerlinks anzutreffen. Dort zeigte RSA "Clear Trust" eine Autorisierungslösung. Das Unternehmen hat sie mit der Akquisition von Securant Technologies für rund 136,5 Millionen Dollar ins Portfolio aufgenommen. Durch den Deal, der vor kurzem endgültig abgeschlossen wurde, ergänzt die RSA die übrigen drei Bereiche PKI, Authentifizierung und Verschlüsselung. Von dem zusätzlichen Produktbereich erwartet RSA Umsatzzuwächse zwischen 35 und 45 Millionen Dollar für das Jahr 2002.

Trotz guter Zahlen in Deutschland wird gespart

Doch auch in puncto Partnerprogramm gibt es Neuigkeiten aus dem Hause RSA. Ab November soll das Programm komplett neu aufgelegt werden. "Wir feilen noch an den Details", erklärt Karl-Heinz Maier, Geschäftsführer der in Mainz ansässigen deutschen Tochter. Fest steht, dass die rund 80 zertifizierten Partner in Deutschland ab dem 15. November in drei Kategorien eingeteilt werden: Premium, Select und Advantage. Die höchste Stufe, die Premium-Partner, sollen auf jeden Fall fähig sein, zusammen mit RSA den First-Level-Support zu leisten. Zur Unterstützung der Partner kommen die "klassischen Tools" zum Einsatz. So wird es beispielsweise einen geschützten Internetbereich geben, über den ein Partner Zugriff auf die Support-Datenbank von RSA hat.

"Wir wollen mit dem Relaunch zum einen neue, qualitativ hochwertige Partnerkontakte knüpfen und zum anderen die bestehenden Kontakte fokussieren", betont Mai-er. Dabei hat Maier vor allem die vertikalen Märkte im Auge. Er will zum Beispiel die Zielgruppe "Forschung, Lehre und Behörden" mit einem "dedizierten Vertriebskanal" abdecken. Behörden und Universitäten hätten sehr viel Consultant-Bedarf, und dieses Know-how müsse man gesondert aufbauen. "Dazu werden wir ein spezielles Universitätsprogramm auflegen", plant der RSA-Deutschland-Chef.

Ein Lächeln erscheint auf dem Gesicht des Geschäftsführers bei den Zahlen für das dritte Quartal, die gerade erst bekannt gegeben wurden. In Deutschland hat der Sicherheitsspezialist im dritten Quartal umgerechnet rund 4,5 Millionen Dollar umgesetzt. Damit habe man die Ziele erreicht, die man im Juli bekannt gegeben hatte. Auch das vierte Quartal lasse sich gut an: "Nie zuvor haben wir in den ersten zwei Wochen eines Quartals so viel Umsatz gemacht wie in diesem", reibt sich Maier zufrieden die Hände. "Den gefürchteten Investitionsstopp sehen wir nicht überall."

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: Den Korrekturen im Juli zum Trotz hat der Gesamtkonzern seine Ergebnisziele verfehlt. Inklusive der Aktivitäten von RSA Capital und anderen Belastungen musste das Unternehmen im dritten Quartal einen Nettoverlust von 15,5 Millionen Dollar hinnehmen. Im gleichen Vorjahreszeitraum hatte RSA noch einen Gewinn von 40 Millionen Dollar einstreichen können. Der Umsatz ging von 72 auf 62 Millionen Dollar zurück. RSA hat nun "kleinere Restrukturierungen" angekündigt. Im Klartext heißt dies, dass Köpfe rollen werden. "Das Management ist wild entschlossen, das vierte Quartal profitabel abzuschließen", so Maier. Das ameri-kanische Management hat fol-gende Schritte angekündigt, um Kosten einzusparen: 15 Prozent der Mitarbeiter werden entlassen. Das Gehalt der restlichen An-gestellten in den USA wird um zehn Prozent gekürzt. Insgesamt werden dadurch Kosten zwischen 10 und 11 Million Dollar im vierten Quartal auf das Unternehmen zukommen.

www.rsasecurity.com

ComputerPartner-Meinung:

Wieder einmal geht es einer deutschen Tochter vergleichsweise gut, während die amerikanische Mutter zu kämpfen hat. Es bleibt zu hoffen, dass RSA Amerika den Rotstift wirklich behutsam ansetzt, damit der Handlungsspielraum der deutschen Tochter nicht zu eng wird. (gn)

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