Schneller raus aus dem deutschen Winter? Am liebsten bis zum Frühjahr? Haben Sie sich eine solche Auszeit nicht auch schon einmal gewünscht? Dann packen Sie doch einfach die Koffer und erfüllen Sie sich diesen Traum. Mit den Tipps der Arag-Experten fällt die Vorbereitung nicht schwer.
Pauschalreise oder individuelle Tour?
Beim Langzeiturlaub ist alles möglich. Sie können ein Rundum-Paket bei einem Reiseveranstalter buchen. Im vorgebuchten Hotel können Sie schnell Bekanntschaften schließen und alle Freizeitangebote nutzen. Sie haben feste Ansprechpartner beispielsweise bei Reklamationen. Mit einer individuell gebuchten Reise sind Sie unabhängig, können möglicherweise nahen Kontakt zur Landesbevölkerung bekommen. Es kann spannend sein, sich selbst zu versorgen. Im Fall von Beanstandungen bei Flügen oder Unterkünften müssten Sie sich aber auch selbst kümmern.
Mieterpflichten: Lüften, heizen, Miete zahlen
Klar, dass Sie sicherstellen, dass während Ihrer Abwesenheit regelmäßige Zahlungen wie Miete und Strom per Dauerauftrag beglichen werden. Als Mieter haben Sie aber auch so genannte Obhutspflichten. Missachten Sie diese, riskieren Sie Schadenersatzforderungen und im Extremfall die fristlose Kündigung des Mietvertrages.
- Lüften:
Suchen Sie jemanden, der in Ihrer Abwesenheit regelmäßig lüftet – gerade in den kalten Wintermonaten. Ansonsten müssten Sie für die Beseitigung von Schimmel selbst aufkommen (LG Gießen, AZ: 1 S 63/00).
- Heizen:
Überwintern und Heizkosten sparen? Besser nicht. Ihr Vermieter kann auch ohne besondere Absprache darauf vertrauen, dass Sie die Wohnung minimal beheizen und so ausreichend Vorsorge gegen Frostschäden treffen (OLG Karlsruhe, AZ: 10 U 81/95).
- Schnee fegen:
In vielen Fällen gehören auch das Schneefegen oder der Streudienst zu den Mieterpflichten. Selbstverständlich muss diese Pflicht an einen Dritten übertragen werden, wenn man selbst verhindert ist.
Wohnung samt Inhalt sichern
- Zeituhrgesteuertes Licht im Haus verteilt oder Rollläden, die sich selbsttätig öffnen und schließen, signalisieren Anwesenheit.
- Klären Sie, wer Ihre Blumen gießt und den Briefkasten leert. Informieren Sie Ihre Nachbarn oder eine Vertrauensperson, wie lange Sie verreisen und wie Sie zu erreichen sind.
- Wertvoller Schmuck und Bargeld gehören in einen widerstandsfähigen Wertschutzschrank, der in der Wand verankert ist. Machen Sie am besten eine Aufstellung Ihrer wertvollsten Gegenstände, mit Fotos und Kopien der Kaufbelege. Diese Unterlagen deponieren Sie bei einer Vertrauensperson oder in einem Banksafe. Vergessen Sie nicht, die Liste regelmäßig zu aktualisieren.
- Wertvolles nehmen auch Banken in Schließfächern gebührenpflichtig unter Verschluss. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer Hausbank nach den Konditionen.
- Kopieren Sie alle wichtigen persönlichen Dokumente wie Urkunden oder Zeugnisse und verwahren Sie die Kopien an einem sicheren Ort. Das erleichtert die Wiederbeschaffung bei Verlust.
- Notieren Sie, wen Sie im Fall des Verlustes Ihrer Scheck- und Kreditkarten oder des Handys benachrichtigen müssen. Ihre Kreditkarten können Sie beispielsweise unter der zentralen Rufnummer 116116 sperren lassen. Vergewissern Sie sich, ob Ihr Kreditinstitut an diesem Sperr-Notruf-System teilnimmt.
Die richtigen Versicherungen
Krankenversicherung
Die Arag-Experten empfehlen gesetzlich Versicherten bei Auslandsreisen grundsätzlich, eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abzuschließen. Diese übernimmt im Ausland entstehende Kosten für notwendige Heilbehandlungen oder einen Rücktransport nach Deutschland. Privat Krankenversicherte erhalten in der Regel drei Monate Versicherungsschutz – übrigens auch im außereuropäischen Ausland. Dennoch raten die Arag-Experten zu einer preiswerten Auslandsreise-Krankenversicherung. Dann fallen Behandlungskosten im Ausland nicht unter die ggf. vereinbarte Selbstbeteiligung, da die Rechnungen über die Auslandsreise-Krankenversicherung abgerechnet werden. Zudem schützen Sie Ihren Anspruch auf eine mögliche Beitragsrückerstattung. Prüfen Sie, ob Ihre bestehende Versicherung den Zeitraum Ihrer Reise und Ihr Reiseziel abdeckt. Wenn nicht, schließen Sie eine spezielle Versicherung für Langzeitaufenthalte ab.
Haftpflicht
Auch während eines Langzeiturlaubs ist keiner vor einem Missgeschick gefeit. Damit Sie Ihre Ferien sorgenfrei genießen können, sollten Sie Ihre private Haftpflicht-Police unbedingt erneuern. Manche Haftpflichtversicherungen – auch die der Arag – bieten übrigens weltweiten Versicherungsschutz.
Impfschutz überprüfen
Bitten Sie frühzeitig Ihren Arzt, Ihren Impfpass zu überprüfen. Mit ihm besprechen Sie auch, ob für Ihr Reiseland besondere Impfungen nötig sind, so die Arag-Experten.
Quelle: www.arag.de
- Erweiterte Sicherheitsvorkehrungen
Das Notieren von Sperrnummern für Kreditkarten vor dem Urlaub ist Pflicht. Dazu gehört auch der passende Kontakt zum Mobilfunk-Provider. Sollte man das Smartphone verlieren, kann man es über einen Anruf vom Hotel aus sperren lassen. So wird vermeiden, dass ein Dieb durch Telefonate und Surfen im Internet hohe Kosten verursacht. - Vorsicht am Hotspot
Vor allem bei Auslandsreisen zieht es Nutzer an öffentliche Hotspots, denn Roaming-Gebühren sind teuer und aufs Internet möchte man nicht verzichten. Doch Vorsicht: Hotspots in Hotels, Restaurants, an Flughäfen oder in öffentlichen Einrichtungen sind auch ein heißes Pflaster für Datendiebe. Schutz am Hotspot bieten VPN-Verbindungen. - Malware-Schutz
Mobiler Malware-Schutz zählt für Android-Nutzer zum Pflichtprogramm – auch im Urlaub. Kaspersky Lab zählt bis heute rund 91.000 Schädlinge für mobile Plattformen. Über 99 Prozent der mobilen Schadprogramme haben es auf Android abgesehen. - Geräte absichern
Besonders im Urlaub ist es wichtig, dass das mobile Gerät gut abgesichert ist. Dazu gehört eine Verschlüsselung von wichtigen Daten ebenso wie ein Zugriffsschutz, etwa eine PIN oder besser ein starkes Passwort. - Geräte nie unbeaufsichtigt lassen
Mobile Endgeräte sollte man nie unbeaufsichtigt lassen, beispielsweise im Restaurant oder am Strand. Zu groß ist das Risiko, dass die Geräte gestohlen werden oder sich jemand an ihnen zu schaffen macht. Wer auf Nummer sicher gehen will, schließt Smartphone und Co. im Hotelsafe ein oder nutzt zusätzliche Software.