Allround-Smartphone für unter 300 Euro

Realme 9 Pro im Test

Simon Chandler ist freiberuflicher Journalist mit Sitz in London. Sein Hauptaugenmerk liegt auf Verbrauchertechnologie, wobei er sich auf Tests und Berichte zu Smartphones, Tablets und Wearables spezialisiert hat. Darüber hinaus schreibt er regelmäßig über Kryptowährung, Blockchain und Finanzen.
Christoph Hoffmann schreibt seit mehr als 25 Jahren als freier IT-Fachjournalist zu Themen rund um Windows, Software, Apps, Tablets, Smartphones, Gadgets und Verbrauchertipps.

Kameras

  • 64-MP-Hauptkamera

  • 8-MP-Ultraweitwinkel

  • 2-MP-Makro

  • 16-MP-Frontkamera

Die rückwärtige Kamera des Realme 9 Pro setzt auf einen 64-Megapixel-Haupt-Shooter mit einer f/1.8-Blende (der beliebte Sony IMX766, den wir von vielen Handys kennen), eine 8-Megapixel-Ultrawide-Linse und eine 2-Megapixel-Makrolinse. Auf der Vorderseite gibt es außerdem eine 16-Megapixel-Selfie-Kamera mit einer f/2.1-Blende.

Diese Art von Dreifach-Objektiv-Setup steht im Einklang mit einem Großteil des Android-Mittelklasse-Marktes, doch leider kann das Realme 9 Pro nicht ganz mit den meisten seiner Kollegen mithalten. Während die 64-Megapixel-Hauptlinse bei gutem natürlichem Licht einige sehr farbenfrohe Fotos liefert, lässt die Qualität bei fast allen anderen Bedingungen nach.

An bewölkten Tagen zum Beispiel wirken die Wolken oft zu bedrückend und dunkel. Das stört die Gesamtbalance der Bilder. Auch mit schwachem Licht und dunkleren Bedingungen kommt die Kamera nicht so gut zurecht. Mit zunehmender Abenddämmerung schleichen sich Rauschen und Detailverluste in die Fotos ein.

Das ist besonders bei Nacht der Fall, selbst wenn man den speziellen Nachtmodus verwendet. Falls Sie jedoch wissen, wie Sie Ihre Aufnahmen eingrenzen und die richtigen Umgebungen auswählen, können Sie tolle Fotos machen.

Das 8-Megapixel-Ultraweitwinkelobjektiv eignet sich gut für Panoramaaufnahmen, etwa von Landschaften und Naturräumen. Auch hier kann man mit etwas Geduld schöne Bilder machen, aber mit weniger Megapixeln bietet es nicht so viele Details und Klarheit wie das 64-MP-Weitwinkelobjektiv. Andererseits ist es im Vergleich zu den Ultraweitwinkel-Objektiven anderer günstiger Androiden gut genug.

Das Realme 9 Pro bietet auch ein paar spezielle Kameramodi, darunter einen Ultra-Makro- und einen Sternenmodus. Wie der Name schon sagt, ist Ultra Macro für Nahaufnahmen gedacht und wird mit dem 2-MP Makro-Objektiv verwendet. Leider waren die meisten Nahaufnahmen, die ich mit dem 64-Megapixel-Hauptobjektiv gemacht habe, deutlich gelungener und besser als diejenigen, die ich mit dem Ultra-Makromodus aufgenommen habe.

Ähnlich verhält es sich mit dem Sternenmodus, der mit Hilfe der künstlichen Intelligenz Aufnahmen des Nachthimmels noch sternenreicher macht. Es ist eine nette Zusatzfunktion, aber man muss die Kamera etwas mehr als vier Minuten lang still halten, um sie zu nutzen.

Alles in allem ist das Realme 9 Pro ein gutes Handy, um einfache Fotos zu machen, die man in den sozialen Medien teilen und als Erinnerungen behalten kann. Die 16-Megapixel-Frontlinse ist auch für die Aufnahme von Selfies geeignet, vor allem im Porträtmodus. Wenn Sie jedoch mehr damit machen wollen, sollten Sie sich nach einem anderen Smartphone umsehen.

Was Videos angeht, so bietet das Handy maximal 1080p bei 60 Bildern pro Sekunde, also keine 4K- oder 8K-Kinematografie für die Filmfans da draußen. Videos, die mit dem Handy aufgenommen wurden, können sich trotzdem sehen lassen, obwohl es keine optische Bildstabilisierung (OIS) gibt. Sie brauchen also eine ruhige Hand oder ein Stativ.

Akkulaufzeit & Aufladen

  • 5.000-mAh-Akku

  • 33 Watt Schnellladung

  • Inklusive Adapter

Der 5.000-mAh-Akku des Realme 9 Pro ist eines der größten Verkaufsargumente. Das Handy kann lange Zeit ohne Aufladen durchhalten. Bei geringer Nutzung sind zwei oder drei Tage möglich, ohne sich dramatisch der 0-Prozent-Marke zu nähern. Bei intensiver Nutzung hält der Akku leicht 24 Stunden durch, bevor sie das Ladegerät herausholen müssen.

Im PCMark Work 3.0 Akkutest hält das Handy satte 18 Stunden und 30 Minuten durch, selbst wenn das Display auf 120 Hz eingestellt ist. Dies ist vor allem dem effizienten Snapdragon-Chipsatz zu verdanken.

Das Handy wird mit einem 33-Watt-Netzladegerät geliefert, das eine Schnellladung ermöglicht. Es kann zwar nicht mit den superschnellen Ladegeräten mithalten, die wir heute zum Beispiel bei OnePlus und Xiaomi sehen, aber es schafft es in etwa eineinhalb Stunden von 0 auf 100 Prozent Akkuladung.

In unserem üblichen 30-Minuten-Test erreichte das Realme 9 Pro anständige 50 Prozent. Obwohl es also nicht das schnellste Gerät ist, sollten seine Ladefähigkeiten alle Nutzer zufriedenstellen. Kabelloses Ladens beherrscht das 9 Pro hingegen nicht. Mit einem großen Akku und einem ausreichend schnellen Netzladegerät bietet es jedoch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Software & Apps

  • Android 12

  • Realme UI 3.0

  • Zwei Jahre lang Betriebssystem-Upgrades

Im Gegensatz zu anderen erschwinglichen Androiden wie der Xiaomi Redmi Note 11-Reihe läuft das Realme 9 Pro sofort nach dem Auspacken mit Android 12 und der Realme UI 3.0 darüber. Letztere gehört nicht zu den aufregendsten Android-Skins, die derzeit verfügbar sind. Er ist jedoch einfach zu bedienen und hat eine klare und übersichtliche Oberfläche.

Der Vorteil eines relativ einfachen Betriebssystems - es funktioniert in der Regel reibungslos ohne lange Wartezeiten und Aussetzer. Vom Öffnen von Anwendungen bis zum Ändern von Einstellungen ist alles spürbar schnell.

Trotz der relativen Einfachheit bietet Realme UI 3.0 Möglichkeiten zur Anpassung und Personalisierung. Das Farbschema und die Schriftarten können nach dem Geschmack des Nutzers geändert werden, während die Größe der Symbole angepasst werden kann, um dem Betriebssystem ein anderes Aussehen zu verleihen.

Darüber hinaus gibt es eine kleine Handvoll spezieller Funktionen, wie schwebende Fenster, einen Kinderbereich, mit dem Sie die Nutzung des Smartphones einschränken können, sowie einen einfachen Modus.

Ein Nachteil ist jedoch, dass Realme für das 9 Pro nur zwei Jahre lang Software-Updates verspricht - bei Android 14 ist also Feierabend. Abgesehen davon erhalten sie zwei weitere Jahre Sicherheits-Updates, sodass das Handy auch nach dem letzten Kern-Upgrade noch sicher nutzbar ist.

Preis & Verfügbarkeit

Das Realme 9 Pro ist derzeit für unter 300 Euro erhältlich. Dafür erhält man die Version mit 8 GB RAM sowie den standardmäßigen 128 GB internen Speicher. Der Listenpreis für die 6-GB-Version liegt bei 319,99 Euro, während das 8-GB-Modell 349,99 Euro kostet. Der Straßenpreis für das Modell mit 6 GB RAM liegt bei Amazon bei 289 Euro, die 8-GB-Variante kostet bei Amazon 293 Euro - insofern sollten Sie gleich zur 4 Euro "kostspieligeren" Variante greifen.

Fazit

Das Realme 9 Pro hat wohl einen irreführenden Namen, da seine Kamera und Leistung nicht immer auf einem professionellen Standard arbeiten. Dennoch ist es unter den günstigen Mittelklasse-Androiden aus einer Reihe von Gründen wie dem guten Akku, dem angenehmen Display und dem intuitiven User-Interface ein konkurrenzfähiges Angebot.

Spezifikationen

Abmessungen: 164 × 76 × 8,5 mm
Gewicht: 195 Gramm
Betriebssystem: Android 12 mit Realme UI 3.0
Bildschirm: 6,6 Zoll IPS LCD, Auflösung: 2.412 × 1.080 Pixel, 120Hz, 20:9-Seitenverhältnis
Prozessor: Qualcomm Snapdragon 695 5G
Arbeitsspeicher: Bis zu 8 GB LPDDR4X
Interner Speicher: Bis zu 128 GB UFS 2.2 (erweiterbar um 1 TB per Micro-SD
Kamerasystem:
- 64-MP-auptkamera, f/1.8
- 8-MP-Ultraweitwinkel, f/2.2
- 2-MP-Makro, f/2.4
- 16-MP-Selfie, f/2.1
Konnektivität: NFC, GPS, Bluetooth 5.1, Wi-Fi 5, 3.5 mm Kopfhörerbuchse, USB-C-Ladeanschluss, Dual-SIM/Micro-SD
Biometrische Merkmale: Fingerabdrucksensor in der Einschalttaste
Akku: 5.000 mAh
Laden: 33 Watt Schnellladung

(PC-Welt)

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