3. Raspberry optimal konfigurieren
Im ersten Setup des Geräts sollten Sie auf jeden Fall in den Optionen „Change User Password“ auswählen, um für den Standard-Nutzer „pi“ ein individuelles Kennwort zu vergeben. Rufen Sie außerdem „Advanced“ auf. Auf der nachfolgenden Bildschirmseite entscheiden Sie sich für „Memory Split“. Über diese Option legen Sie fest, wie viel des eingebauten Speichers für die Grafikeinheit reserviert werden soll. Wenn Sie den Raspberry nur für Office-Aufgaben und das Surfen im Internet einsetzen wollen, können Sie den Wert von den vordefinierten 64 MB ruhig auf 32 MB heruntersetzen. Fatal falsch machen können Sie hier nichts, denn diese Werte lassen sich später jederzeit mit dem Aufruf der Software raspi-config wieder korrigieren.
Haben Sie die Änderungen erledigt, starten Sie den Rechner neu. Nach dem Booten werden Sie vom Prompt begrüßt. Hier loggen Sie sich als Benutzer pi mit dem gerade von Ihnen vergebenen Passwort ein. Wenn Sie keine Änderungen vorgenommen haben, lautet das Standardpasswort „raspberry“. Um wie am heimischen Rechner Ihre Büroaufgaben erledigen zu können, starten Sie mit dem Befehl startxdie grafische Oberfläche.
4. Bessere Software nachinstallieren
Die Oberfläche wirkt für Gnome- oder KDE-Anwender auf den ersten Blick kühl und spartanisch, unterscheidet sich aber funktional und in der Bedienung kaum von den deutlich mehr Ressourcen verbrauchenden grafischen Aufsätzen. Die mitgelieferte Software ist indes unpraktisch. Da es sich um ein vollwertiges Debian-System handelt, können Sie sich aber viele Programme nachträglich beschaffen, die für den Office-Alltag besser geeignet sind.
Beginnen Sie am besten damit, den Internet-Browser auszutauschen. Vorinstalliert ist Midori – ein etwas sperriger Browser, zudem langsam und ungewohnt in der Bedienung. Greifen Sie also besser zu einer schnelleren und bewährten Alternative. Klicken Sie doppelt auf den Eintrag „LXTerminal“, der sich auf dem Desktop befindet. Dort installieren Sie einen flotten Browser – etwa:
sudo apt-get install chromium
Das System fragt Sie, ob Sie die Installation durchführen wollen und wie viel Speicherplatz notwendig sein wird. Bestätigen Sie die Nachfrage.
Wenn Sie wollen, richten Sie sich auf dem Raspberry eine vollständige Office-Suite ein. Am Desktop finden Sie das Icon „PI Store“ bemerkt. Wie Sie dies von anderen Systemen kennen, bietet der Raspberry auch einen Software-Store an, aus dem Sie speziell angepasste Programmversionen installieren können. Wechseln Sie im Store in den Abschnitt „Apps“, und wählen Sie auf der linken Seite des Fensters „Productivity“ aus. In der Mitte finden Sie dann den Eintrag „LibreOffice“. Der Download und die Installation sind kostenlos. Allerdings müssen Sie sich für den Shop registrieren. Dazu genügen aber die Angabe einer gültigen Mailadresse und eines Passworts. Download und Installation benötigen eine Weile. Ist die Einrichtung abgeschlossen, nistet sich die Software im Startmenü unter „Büro“ ein.
Wenn Sie länger mit dem Raspberry arbeiten, werden Sie bemerken, dass es verhältnismäßig unpraktisch ist, mit dem Gerät Webmail-Dienste zu nutzen. Google Mail oder auch Outlook.com setzen stark auf den Einsatz von Ajax (also einer gehörigen Portion Javascript), um eine Desktop-Bedienung zu simulieren. Dies ist allerdings nicht sonderlich ressourcenschonend. Verwenden Sie daher besser klassische Mail-Clients für das System, zum Beispiel Claws-Mail oder Icedove. Beide können Sie ebenfalls ganz einfach über die Kommandozeile installieren:
sudo apt-get install claws-mail
sudo apt-get install icedove
Zur Anpassung des Debian-Systems an die Architektur steht Ihnen ein breites Spektrum an Programmen offen. Allerdings dürfen Sie hier auch nicht zu viel erwarten. Nicht jedes Programm, das unter Ubuntu oder Debian läuft, funktioniert hier problemlos. Die reibungslose Installation muss also nicht notwendigerweise dazu führen, dass die Anwendung auch stabil läuft.