Mit American Airlines über den Wolken
Die US-Fluggesellschaft American Airlines (AA) hat nach einem Weg gesucht, die Kollaboration von und mit Business Entscheidern zu vereinfachen und die Auslieferung von Software zu automatisieren. Die Antwort hat die Airline in der Public Cloud gefunden. Das Unternehmen verlagert seine Webseite, mobilen Applikationen und andere digitale Services in die IBM Cloud.
Laut Daniel Henry, Vice President of Customer Technology war einer der Hauptgründe für die Entscheidung zugunsten von IBM die Partnerschaft des Technologie-Giganten mit der Cloud Foundry. American Airlines nutzt diese Open-Source-PaaS-Umgebung, um cloud-native Applikationen zu entwickeln. "Wir wollen eine App entwickeln, die uns künftig erlaubt, Features und neue Funktionen für unsere Website schneller umzusetzen und so den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Das IBM-Ökosystem bietet uns genau diese Möglichkeit."
Nach Auskunft von Henry nutzt die Fluggesellschaft auch IBMs "Garage"-Methodik, zu der Architekturen und Best Practices für die Entwicklung von Software mit Microservices, Agile und DevOps gehören. Die Idee dahinter: Die Ingenieure von American Airlines sollen künftig besser mit Business Entscheidern kollaborieren und Software automatisiert ausliefern. So soll die Applikations-Entwicklung sowohl im Sinne der Mitarbeiter, als auch der Kunden deutlich beschleunigt werden.
Für American Airlines ist die Cloud aber auch ein Trigger für die eigene, kulturelle Neuerfindung. "Dazu muss man nicht in die Cloud migrieren, aber es ist ein Trigger der bedeutsam genug ist, um eine Reevaluierung des gesamten Business im Sinne von mehr Effizienz und Kollaboration anzustoßen", meint Henry.
Dass American Airlines und IBM schon seit vielen Jahren Partner sind, hat bei der Entscheidung für die Public Cloud von Big Blue hingegen keine Rolle gespielt, wie Henry beteuert: "Wir haben ein ausgiebiges Proof-of-Concept erstellt und waren von den Ergebnissen begeistert. IBM musste sich das verdienen und das haben sie ohne Zweifel getan."
Auch Daniel Henry hat einen Rat für IT-Entscheider auf Lager, wenn es um die Migration in die Public Cloud geht: "Wie man bei Nike schon seit Jahrzehnten sagt: ‚Just do it‘. Ja es gibt viele Aspekte, über die man sich den Kopf zerbrechen kann. Aber CIOs müssen aufhören zu reden und Taten sprechen lassen. Genauso müssen Unternehmen auch bereit sein, sich selbst neu zu erfinden. Der Staus Quo wird keine Verbesserungen bereithalten."
Ancestry.com und der Public-Cloud-Stammbaum
In den vergangenen Jahren hat sich ein regelrechter Trend dazu entwickelt, Informationen über die eigene Familiengeschichte online abzurufen. Vorreiter in diesem - von zunehmendem Wettbewerb geprägten - Segment ist Ancestry. Das Unternehmen kündigte 2017 an, auf Amazon Web Services (AWS) "all in" gehen zu wollen.
Zu diesem Schritt entschloss sich die Company nach Auskunft von Nat Natarajan, Executive Vice President Product and Technology, aus verschiedenen Gründen: "Wir haben uns für das Top-Paket von AWS entschieden, weil wir fest daran glauben, so unser Wachstum und unsere Innovationsgeschwindigkeit weiter steigern zu können."
Milliarden historischer Dokumente - inklusive Familienstammbäumen und DNA-Profilen - werden derzeit in die Public Cloud von Amazon verlagert. In sechs Monaten hat Ancestry die Hälfte seines gesamten Datenbestandes (8 Petabyte) migriert. Das Unternehmen hat mit Hilfe von PaaS, Serverless Computing und anderen Tools auch bereits 6000 seiner 12.000 Server und 550 Datenbanken in die Amazon-Cloud gehievt. Bis Ende 2017 soll ein weiterer, beträchtlicher Teil der Consumer-Produkte von Ancestry in die AWS-Infrastruktur fließen. "Der wesentliche Treiber für uns war Speed," so Natarajan. "Wir glauben, das war für uns der schnellste Weg zum Ziel."
Natarajan kann Entscheidern mit Public-Cloud-Ambitionen nur raten, anzuerkennen, dass der Erfolg einer solchen Migration weniger an der Technologie, sondern mehr am Betrieb, den Prozessen und Menschen hängt. Außerdem essentiell: die Bestimmung eines Verantwortlichen, der die Fäden in der Hand hält und Best Practices für die Übergangsphase zur Anwendung bringen kann.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation cio.com.
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