Die Frage, ob die "Games Convention" nötig ist, beantwortet sich von selbst, wenn man einen Blick auf die Besucherzahlen wirft. Die Bevölkerung hat mit den Füßen abgestimmt, und ihr Votum fiel eindeutig aus. Mehr als 80.000 Besucher bei der Premiere, das ist zweifelsfrei ein Erfolg. Kein Wunder, dass mehr als 90 Prozent der Aussteller froh waren, dabei gewesen zu sein.
Der Veranstalter ist mit der Messe ein nicht zu unterschätzendes Risiko eingegangen. Immerhin waren reine Consumer-Messen in der Vergangenheit ein Flop - man denke an die Cebit Home und an die Bits&Fun. Die Leipziger Messegesellschaft hat aus den misslungenen Veranstaltungen gelernt und die Games Convention als reine Spielemesse konzipiert. Das ist ein blitzsauberes Konzept, und jeder - Besucher wie Aussteller - wusste, was ihn erwartet.
Die Games Convention, auch dies ist ein Grund für den Erfolg, kommt zudem zum richtigen Zeitpunkt. Die Nachfrage und das Interesse am Thema PC- und Konsolenspiele hat in der Bevölkerung stark zugenommen, und durch den Einstieg von Microsoft ist zusätzliche Bewegung in den Markt gekommen.
Auch für den Handel war der Besuch der Messe ein Gewinn. Er konnte direkt vor Ort Marktforschung betreiben. Dazu musste er nicht mehr tun, als die Augen und Ohren aufzusperren. Welche Aussteller und welche Produkte stoßen bei den Besuchern auf das größte Interesse? Diese Beobachtungen sollte man bei der Sortimentszusammenstellung beachten.
Fazit: Ob der Markt ein Produkt braucht, entscheidet der Markt. Im Falle der Games Convention fällt seine Entscheidung eindeutig aus: Ja, wir brauchen die Games Convention.
Damian Sicking
dsicking@computerpartner.de