Mobile-Device-Management allein greift zu kurz
"Wenn Firmen langfristig sicher und erfolgreich als Mobile Enterprise agieren wollen, müssen sie zunächst erkennen, dass es nicht nur um Device-Management geht", sagt Mobile-Communications-Expertin Dufft. Es geht auch um Apps und um den Zugriff auf BackOffice-Anwendungen - im eigenen Rechenzentrum oder in der Cloud. Und es geht um Content in unterschiedlichster Form, der nicht nur den eigenen Mitarbeitern, sondern auch Kunden und Geschäftspartnern zur Verfügung gestellt wird. Dufft rät: "Im Vordergrund der Entwicklung einer Mobile-Strategie sollte daher die Frage stehen, wer welche Daten und Anwendungen wann, wo, wie und wofür verwendet."
Dazu müssen sich die Verantwortlichen die Frage stellen: Welche Prozesse werden wir künftig mobilisieren? Und welche Unterstützung benötigen wir dafür? Die PAC-Analystin ist überzeugt: "Die Mitarbeiter werden künftig über noch viel mehr Zugangspunkte ins Internet gehen." Autos als Hotspots, Fernseher als interaktives Multimedia-Endgerät im Hotelzimmer, interaktive Whiteboards in Meeting-Räumen und Telepresence in öffentlichen Web-Konferenzräumen mit Anbindung von Webconferencing inklusive Application Sharing - all diese Entwicklungen sind zumindest als Prototypen verfügbar, und viele weitere werden folgen. Im Bereich der Machine-to-Machine-Kommunikation (M-to-M) etwa steht die Entwicklung erst ganz am Anfang.
Vor diesem Hintergrund antwortet Carsten Mickeleit, CEO des MDM-Anbieters Cortado AG, auf die Frage nach der größten Herausforderung für Unternehmen auf dem Weg zum Mobile Enterprise: "In jeder Hinsicht die Balance zu finden zwischen privater und geschäftlicher Nutzung, Sicherheit und Produktivität." Dabei können Tools wie Mobile-Device-Management helfen, doch Mickeleit macht klar: "Durch die reine Verwaltung von neuen Geräten wird kein Unternehmen zum Mobile Enterprise, schon gar nicht, wenn Restriktionen und das Sperren von Diensten im Vordergrund stehen. Deshalb muss ein MDM-System heute auch eine klare Vision zur Integration in die Unternehmens-IT haben und neue produktive Prozesse ermöglichen."
Um auf künftige Entwicklungen vorbereitet zu sein, rät Mickeleit: "Unternehmen sollten darauf achten, dass die gewählte Lösung keine Insel innerhalb ihrer Systemlandschaft und Rechtestruktur darstellt. Ein Unternehmen, das im Systemmanagement auf Microsoft setzt, sollte sicherstellen, dass auch das Management von mobilen Geräten Windows-basiert erfolgt, sich direkt in das Active Directory integriert und per Powershell steuern lässt." Das Thema Sicherheit steht nach Mickeleits Erfahrung für viele Anwender mobiler Endgeräte im Vordergrund: "Deshalb geben auch viele Unternehmen unserem vollständigen On-Premise-Ansatz den Vorzug. Doch sollten bei der gesamten Sicherheitsdiskussion nicht die Chancen übersehen werden, die Mobile Computing mit sich bringt. Und oft wäre es wünschenswert, wenn der gleiche Sicherheitsmaßstab, der für Smartphones gefordert wird, für Laptops bereits umgesetzt wäre."
Jochen Jaser, Vorstandsvorsitzender von Matrix 42, sieht den Weg zum Mobile Enterprise vor allem als organisatorische Herausforderung für Anwenderunternehmen: "Das IT-Management hat in den meisten Unternehmen eine Silo-Struktur, sodass derzeit die Verantwortung für die verschiedenen Bereiche des MDM bei unterschiedlichen Stellen liegt. Es braucht aber jemanden, der sich zentral um MDM kümmert."
- Die große "Bring your own Device"-Umfrage
IT-Organisationen bemühen sich ständig um standardisierte, sichere und effiziente IT-Landschaften. Der Druck, vielfältige heterogene Endgeräte berücksichtigen zu müssen, erschwert ihre Arbeit. - Frage 1:
Wie komplex ist – Ihrer Einschätzung nach – die Aufgabe, persönliche Devices in die Unternehmens-IT einzubinden? - Frage 2:
Wie groß ist Ihrer Meinung nach die Gefahr, dass die IT mit dem Trend zu „Bring your own Device“ die Kontrolle über die eigene Client-Landschaft verliert? - Frage 3:
Wie entwickelt sich die Produktivität der Anwender, wenn diese ihre persönlichen Devices für ihre Arbeit im Unternehmen nutzen dürfen? - Frage 4:
Wie würden Sie die Client-Landschaft Ihres Unternehmens charakterisieren? - Frage 5:
Wie groß ist in Ihrem Unternehmen der Druck seitens der Anwender, eigene persönliche Devices in die Unternehmens-IT einzubinden? - Frage 6:
Erlaubt und unterstützt ihr Unternehmen persönliche Devices der Anwender im Rahmen der Firmen-IT? - Frage 7:
Wie wirkt sich die Einbindung persönlicher Devices auf die Anwenderzufriedenheit und die IT-Akzeptanz aus? - Frage 8:
Welche Folgen hat eine wachsende Zahl von persönlichen Devices auf das Client-Management und den Support? Client-Management und Support werden ... - Frage 9:
Wie wirkt sich eine durch persönliche Devices zunehmend heterogene Client-Landschaft auf die IT-Sicherheit im Unternehmen aus? Die IT wird...